Bonn/Berlin (ots) –
Die Kartoffel hat gerade Hochsaison. Sie ist eines der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen. Rund 54 Kilogramm Kartoffeln und Kartoffelprodukte verzehrt jede Person hierzulande im Durchschnitt pro Jahr. Doch was genau steckt in der Knolle? Die Kartoffel ist eine stärkehaltige Powerpflanze und reich an Mineralstoffen, Eiweiß, Ballaststoffen und Vitaminen. Leider landet sie auch immer wieder im Müll. Dabei lässt sich das meist ganz einfach verhindern: Mit der richtigen Lagerung und einer guten Einkaufsplanung bleiben Kartoffeln länger frisch, und selbst Reste können kreativ verwertet werden. Das spart nicht nur Geld, sondern hilft auch, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
Lagerung und Haltbarkeit
Jede:r kennt sie: runzlige, keimende oder grün verfärbte Kartoffeln. Das sind Zeichen, dass sie bald verzehrt werden sollten. Noch können die beschriebenen Stellen großzügig abgeschnitten werden. Sobald die Knollen aber muffig riechen oder schimmeln, sind sie ungenießbar. Damit Kartoffeln lange frisch bleiben, sind die richtigen Lagerbedingungen entscheidend. Kartoffeln mögen es kühl, trocken und dunkel. Ein gut belüfteter Keller oder Vorratsraum mit einer Temperatur von vier bis sechs Grad Celsius ist dafür optimal. Alternativ eignet sich ein gut belüfteter Vorratsbehälter. Obwohl sie ähnliche Lagerbedingungen haben, sollten Kartoffeln und Zwiebeln nicht nebeneinander liegen, denn in Zwiebelnähe beginnen Kartoffeln schneller zu keimen. Wichtig ist auch, Kartoffeln getrennt von ethylenhaltigem Obst und Gemüse wie Äpfeln oder Tomaten zu lagern, da das Reifegas den Alterungsprozess beschleunigt. Für viele Privathaushalte sind diese idealen Bedingungen jedoch schwer umsetzbar. Deshalb sollten Kartoffeln am besten schnell aufgebraucht werden. Dafür ist eine gute Essens- und Einkaufsplanung hilfreich. Der Portionsplaner der Verbraucherzentralen (https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/ernaehrung-lebensmittel/portionsplaner) hilft zum Beispiel bei der genauen Mengeneinschätzung für den Einkauf.
Vielseitig und lecker: Die richtige Zubereitung der Kartoffel
Ob gekocht, gebraten oder gebacken – es gibt unzählige Zubereitungsmöglichkeiten für die Kartoffel. In jedem Fall sollten Kartoffeln gründlich gewaschen werden, am besten mit einer weichen Bürste oder der rauen Seite eines Schwamms. Essen sollte man sie am besten ohne Schale, da sich in der Schale schädliches Solanin bilden kann. Und zu guter Letzt lohnt es sich, die Knollen schnell zu verarbeiten und nicht vor dem Kochen länger in Wasser zu lagern, da sonst Nährstoffe verloren gehen. Kartoffeln sind gar, wenn sie beim Einstechen weich sind.
1. Kochen: Kartoffeln je nach Größe ganz lassen oder in Stücke schneiden und knapp mit Wasser bedecken. Anschließend etwas Salz hinzufügen und sie 15 bis 25 Minuten kochen. Um Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten, können die Kartoffeln ungeschält als Pellkartoffeln gekocht und erst nach dem Garen geschält werden.
2. Braten: Festkochende Kartoffeln in Scheiben schneiden und bei niedriger bis mittlerer Hitze einige Minuten anbraten. Bratkartoffeln gelingen sowohl mit vorgekochten als auch mit rohen Kartoffeln gut.
3. Backen: Kartoffelstücke bei 200 Grad Celsius etwa 20 Minuten auf einem Backblech backen. Besonders schmackhaft werden sie, wenn sie vorher in Öl, Salz und Kräutern mariniert werden.
Herbstliche Resterezepte: Kreativ und nachhaltig
Übrig gebliebene Kartoffeln sind eine gute Grundlage für viel Rezepte. Besonders in der Herbstküche lassen sie sich hervorragend verwerten. Aus Kartoffelpüree vom Vortag werden im Handumdrehen leckere Bratlinge, indem das Püree mit einem Ei und etwas Mehl vermengt und dann goldbraun angebraten wird. Aber auch Reibekuchen, Suppen oder Aufläufe sind gute Möglichkeiten, um keine Kartoffel ungenutzt zu lassen. Weitere inspirierende Reste-Rezepte gibt es in der Zu gut für die Tonne!-App. (https://www.zugutfuerdietonne.de/app)
Hintergrund
Zu gut für die Tonne!
Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, rund 6,3 Millionen Tonnen davon waren es 2022 allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie z. B. Obst- und Nussschalen, Kaffeesatz und Knochen. Wie Verbraucher:innen die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012.
Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) neben den privaten Haushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Dazu ist das BMEL mit den Wirtschaftsbeteiligten im stetigen Austausch. Ein Pakt gegen Lebensmittelverschwendung mit dem Handel und eine Zielvereinbarung für die Außer-Haus-Verpflegung wurden bereits abgeschlossen. Parallel prüft das BMEL gesetzliche Maßnahmen für die Erleichterung von Lebensmittelspenden und setzt sich auf EU-Ebene für verbindliche Reduzierungsziele bei Lebensmittelabfällen ein.
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Quelle: ots