Lübeck / Mainz (ots) –
Das Hörakustiker-Handwerk feierte am 20. Juli 2024 den Ausbildungsabschluss seiner Nachwuchskräfte aus dem ganzen Bundesgebiet in Lübeck bei Deutschlands größter Gesellenfreisprechung eines Gesundheitshandwerks.
Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, sendete den Gesellinnen und Gesellen der Hörakustik seine Glückwünsche per Video-Grußbotschaft und gratulierte ihnen zu ihrer Berufswahl: „Wir haben es in der Gesellschaft mit immer mehr Menschen mit Hörproblemen zu tun, auch zu früheren Zeitpunkten, und Sie leisten mit Ihrer Arbeit einen ganz bedeutenden Beitrag zur Inklusion, damit Menschen auch mit Hörproblemen Teilhabe leben können, soziale Kompetenzen erwerben können, sich in die Gesellschaft einbringen können. Von daher ist das ein ganz besonderer Beruf, den Sie alle miteinander ausüben.“
536 Hörakustikerinnen und Hörakustiker wurden nach ihrer erfolgreichen Abschlussprüfung in diesem Sommer von Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), feierlich in den Gesellenstand gehoben und nach Handwerkstradition von den Pflichten und Rechten eines Auszubildenden losgesprochen. „Sie haben sich für einen fantastischen, sehr innovativen Gesundheitsberuf entschieden und sich damit auch in die schnelle, flexible Welt des Fortschrittes eingereiht“, sagte Eberhard Schmidt zu den Gesellinnen und Gesellen. „Er wird Ihnen viel Sorgfaltspflicht und Empathie abverlangen, aber Ihnen jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn Sie wieder einem Menschen Lebensqualität durch gutes Hören zurückgeben können.“ Im Februar dieses Jahres hatten bereits 134 Auszubildende der Hörakustik ihre Lehrzeit mit dem Gesellenbrief beendet.
Insgesamt haben somit im Jahr 2024 bislang 670 Fachkräfte des Hörakustiker-Handwerks ihre anspruchsvolle duale Ausbildung abgeschlossen. Sie starten in einen vielseitigen, hochmodernen und systemrelevanten Gesundheitsberuf. Sie sind der hochqualifizierte Fachkräftenachwuchs einer wachsenden Branche, die auf einzigartige Weise Handwerk und Digitalisierung verbindet, langfristig berufliche Perspektiven schafft und die Hörsystemversorgung von schwerhörigen Menschen in Deutschland flächendeckend sicherstellt.
Ehrengäste aus Handwerk, Politik und Wirtschaft gratulierten
Die Gesellenfreisprechungsfeier des Hörakustiker-Handwerks in diesem Sommer fand in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) statt, die 1.400 Personen Platz bietet. Zudem gab es eine Online-Übertragung des Events via Livestream.
Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, hieß als Laudator die Gesellinnen und Gesellen der Hörakustik in der Handwerkerfamilie herzlich willkommen. „Hier sehen Sie die Zukunft des Hörakustiker-Handwerks, hier steht die Antwort auf den Fachkräftebedarf und Fachkräftemangel“, sagte Ralf Stamer zu den Absolventen und Absolventinnen, die sich unter Applaus im Festsaal erhoben hatten. Er lobte den Campus Hörakustik in Lübeck als Leuchtturmprojekt: „Sie haben hier ein einzigartiges Ausbildungszentrum geschaffen, das weltweit seinesgleichen sucht.“
Stephan Fuesers, Studiendirektor der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS), gratulierte den Absolventinnen und Absolventen in seiner Rede zu ihrem erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Er freute sich über die besonders guten Prüfungsergebnisse, die in der Gesellenprüfung erzielt wurden: Insgesamt konnte auf den Abschlusszeugnissen 46-mal die Gesamtnote 1,0 vergeben werden. „Die in der Berufsausbildung erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden Ihnen auf Ihrem weiteren Weg helfen, zum Beispiel, wenn Sie den nächsten Schritt tun und eine Meisterausbildung starten“, sagte Stephan Fuesers. Die Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen wurde in diesem Jahr als Zukunftsschule Schleswig-Holsteins und zudem als Schule des Jahres mit dem Sonderpreis des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein für Inklusion und Vielfalt ausgezeichnet.
Als beispielgebende Lernortkooperation der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) und der Akademie für Hörakustik (afh) bietet der Campus Hörakustik eine topmoderne Ausstattung und hochqualifizierte Lehrkräfte sowie Dozierende. Die Auszubildenden der Hörakustik verfügen dort über bestmögliche Rahmenbedingungen für den bundesweit zentralen Berufsschulunterricht, die überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) und die Prüfungsvorbereitung im Hörakustiker-Handwerk. Zudem gibt es am Campus Hörakustik ein umfangreiches Weiterbildungskursprogramm. Dieses umfasst die Fortbildung zum Meister oder die Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete der Hörakustik.
Christian Willam, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses, verkündete die besten Ergebnisse der Gesellenprüfung in diesem Sommer und ehrte die Prüflinge.
Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, beglückwünschte die Junghandwerker und -innen und sagte in seinem Grußwort: „Sie sind ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Gesellschaft.“ Er bedankte sich zudem bei den Prüferinnen und Prüfern, die mit ihrem Einsatz den Ausbildungsabschluss der Fachkräfte ermöglicht haben.
Die Sprecherin des Prüfungsjahrgangs, Mira Monzel, bedankte sich im Namen aller Gesellinnen und Gesellen für die Glückwünsche und zudem bei allen Ausbildungsbetrieben sowie bei Lehrkräften, Dozierenden des Campus Hörakustik, der Bundesinnung der Hörakustiker sowie Familie und Freunden für deren Unterstützung. „Wir haben gemeinsam viele Herausforderungen gemeistert und sind daran gewachsen“, sagte Mira Monzel.
Für die musikalische Untermalung mit Gesang und Klavier sorgte das Duo Birte Prüfert und Nikolai Juretzka.
Gesellenbrief qualifiziert für modernen Gesundheitsberuf
Der Gesellenbrief qualifiziert die Nachwuchskräfte des Hörakustiker-Handwerks für einen modernen Zukunftsberuf mit abwechslungsreichen, sinnstiftenden Aufgaben und vielfältigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Rund 2.800 Auszubildende erlernen derzeit das Hörakustiker-Handwerk. In über 7.300 Hörakustiker-Betrieben versorgen rund 18.000 Hörakustiker und -akustikerinnen bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen.
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), [email protected]
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Quelle: ots