München (ots) –
Ein gesteigertes Bewusstsein für die Umwelt und die eigene Gesundheit begünstigen den Trend hin zum Fahrrad, sodass immer mehr Menschen darauf umsteigen. Bei den meisten alltäglichen Beschäftigungen wie Einkaufen, Arbeiten oder der Besuch des Fitnessstudios, zu denen man mit dem Fahrrad gefahren ist, muss man das Zweirad für einige Zeit unbewacht abstellen. Eine günstige Gelegenheit für Fahrraddiebe. Um das zu verhindern, sollte man immer ein Fahrradschloss anbringen. TÜV SÜD-Experte Daniel Würtz weiß, welche Fahrradschlösser sich wie eignen und worin sich die unterschiedlichen Modelle unterscheiden.
2023 wurden rund 260.000 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Obwohl die Zahlen leicht zurückgehen, bleibt das Risiko bestehen. Wer sein Fahrrad sichern möchte, sollte auf ein gutes Schloss setzen. „Ein Schloss, dass zu einhundert Prozent vor Diebstahl schützt, gibt es zwar nicht, aber die benötigte Zeit und das erforderliche Wissen zum Aufbrechen eines Schlosses können stark variieren“, sagt Daniel Würtz. „Je schwieriger es ist, ein Schloss zu knacken, desto eher geben Diebe auf.“ Das Ziel ist es daher, den Zeitaufwand für das Aufbrechen zu maximieren und es den Dieben auch handwerklich so schwer wie möglich zu machen.
Worauf man beim Kauf eines Fahrradschlosses achten sollte
Ein qualitativ hochwertiges Fahrradschloss sollte mehrere Kriterien erfüllen: Sicherheit hat natürlich oberste Priorität, aber auch Gewicht, Handhabung und Größe sind von Bedeutung. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass große Schlösser nicht die Fahrt behindern, das Metall den Rahmen nicht beschädigt und dass das Schloss nicht zu schwer ist.
Auch ein Schloss, das sich leicht um Bäume oder Pfähle wickeln lässt, ist von Vorteil. „Tests zeigen immer wieder, dass Bügel- und teilweise auch Kettenschlösser besonders sicher sind“, erläutert der TÜV SÜD-Experte. „Es erschwert den Diebstahl außerdem zusätzlich, wenn das Fahrrad an einem festen Gegenstand oder einem Fahrradständer befestigt ist.“
Grundsätzlich gibt es fünf verschiedene Typen von Schlössern:
– Bügelschlösser: Diese Schlösser aus robustem Stahl bieten in vielen Fällen die höchste Sicherheit, weil sie oft so stabil sind, dass ein Aufbruch auf offener Straße ohne Spezialwerkzeug nahezu unmöglich ist. Sie sind jedoch unflexibel und oft nicht lang genug, um das Fahrrad an größeren Objekten zu befestigen. Viele Modelle haben eine separate Halterung für den Fahrradrahmen. Trotz der höheren Kosten lohnt sich die Investition, besonders bei teuren Fahrrädern.
– Panzerkabel und Ketten: Diese Schlösser sind teilweise genauso widerstandsfähig wie Bügelschlösser, aber deutlich flexibler. Dadurch lassen sich Fahrräder leichter an verschiedenen Objekten anschließen.
– Faltschlösser: Sie sind ähnlich flexibel wie Kettenschlösser und können ebenfalls sehr sicher sein. Faltschlösser können kompakt zusammengefaltet und an einer Halterung direkt am Fahrrad befestigt werden. Es gibt sie in verschiedenen Längen, sodass man sie auch um feste Gegenstände wie Bäume oder Laternenpfähle schlingen und das Fahrrad daran befestigen kann.
– Spiralkabelschlösser: Diese bieten aufgrund ihrer dünnen Bauweise kaum Schutz. Ein einfacher Seitenschneider reicht meist aus, um sie zu durchtrennen.
– Rahmenschlösser: Da Rahmenschlösser nur das Hinterrad blockieren und das Fahrrad nicht immobil machen, reichen sie als Diebstahlsicherung nicht aus. Das Fahrrad kann ohne zusätzliche Befestigung an einem Objekt einfach weggetragen werden.
– Textilschlösser: Diese neuen Schlösser kombinieren einen verstärkten Kern mit verschiedenen Schichten stabiler Textilfasern und haben an den Enden zwei Stahlösen, die mit einem stählernen Verschlussbügel zusammengesetzt werden. Es gibt diese Modelle in unterschiedlichen Längen und mit verschiedenen Bügelgrößen, sie gehören aber zu den teureren am Markt.
Nach wie vor werden hauptsächlich teurere Fahrräder und deren Einzelteile geklaut, deshalb sollte man bereit sein, auch für das Schloss eine gewisse Summe zu investieren. Oft bieten bereits mittelpreisige Modelle ausreichend Schutz.
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