Ratingen (ots) –
– Traditionelle Event- und Kunstform erlebt 2024 großes Comeback
– Zahl der Veranstaltungen mit Großfeuerwerk steigt – Feinstaub-Emissionen in Deutschland sinken
Zum Jahresanfang keimte bei den deutschen Großfeuerwerkern noch die Hoffnung auf viele Veranstaltungen – zum Jahresende können sie sich bereits über die Früchte ihres Erfolgs freuen. Nach der harten Corona-Zeit und der Frage, ob Drohnenshows bezahlbare Alternativen für klassische Höhenfeuerwerke sein könnten, ist klar: Die Nachfrage nach Großfeuerwerken ist ungebrochen hoch. „Geht es um die Gesamtzahl der Großfeuerwerke und deren Umsatz, können wir sogar ein leichtes Plus verzeichnen“, so VPI-Vorstand Michael Kandler.
Nach den herausfordernden Corona-Zeiten mit ihren Versammlungs- und Abgabeverboten ist die Zahl der Höhenfeuerwerke 2024 gestiegen. „Ob bei großen Sportveranstaltungen, bei Festen oder Anlässen wie Hochzeiten – die Menschen haben einfach Lust auf Großfeuerwerke, die gesellschaftliche Akzeptanz ist groß“, weiß Michael Kandler, der mit der Firma NICO selbst etliche Großfeuerwerke im laufenden Jahr betreut hat.
Großfeuerwerke sind seit vielen Jahren auch Höhepunkte der großen Volksfeste landauf, landab. „So freuen wir uns besonders über den Zuspruch derer, die diese Feste mit ihren Attraktionen beschicken und damit ganz nah an den Menschen sind – allen voran der Deutsche Schaustellerbund e.V.“, so VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber. Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, sieht es so: „Feuerwerke sind seit Jahrhunderten Ausdruck purer Lebensfreude. Deshalb gehören sie dorthin, wo Menschen gemeinsam feiern: Auf unsere Feste. Wir haben – auch mit gemeinsamer Verbandsarbeit – die immer wieder durch Fehlinformationen bestimmten Diskussionen über Großfeuerwerke mithilfe wissenschaftlich belegter Fakten erden und damit meist auch aus der Welt schaffen können.“
Die Frage, ob Drohnenshows sich als sinnvolle Alternative erweisen könnten, scheint ebenfalls beantwortet. Zu hohe Kosten auf der einen Seite, Unzufriedenheit beim Publikum auf der anderen – das seien die Erkenntnisse der Organisatoren, weiß VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber.Sicher gäbe es auch beeindruckende Drohnenshows, gerade bei spektakulären Großveranstaltungen, bei denen sechsstellige Kosten für Shows nicht weiter ins Gewicht fielen. „Aber solche Großereignisse sind nicht mit lokalen Veranstaltungen vergleichbar – entsprechend kleiner fallen die Budgets und Möglichkeiten aus“, weiß Christian Schragen, neuer Sprecher des Technischen Arbeitskreises innerhalb des VPI.
Professionelle Höhenfeuerwerke sind eine Kunstform mit durchdachter Lichtbilder-Choreografie und Gänsehaut-Feeling. „Sie sind ganz besondere Ereignisse. Ein hoch emotionales Erlebnis für alle Sinne. Noch dazu eines, das Menschen seit Jahrhunderten friedlich zusammenbringt“, sagt Joachim Berner, Sprecher des Unterausschusses Großfeuerwerk im VPI. „Es ist schön, dass sich die Veranstalter wieder aufs klassische Höhenfeuerwerk konzentrieren. Wir erleben da gerade eine erfreuliche Renaissance“, so Berner.
Die zwischenzeitlichen Feinstaub-Diskussionen rund um Großfeuerwerk sind verpufft. Das Umweltbundesamt sieht in Höhenfeuerwerken der Kategorie F4 keine umweltrelevante Thematik: „An Feinstaub-Messstationen in der Nähe ist der Einfluss solcher Höhenfeuerwerke nicht oder nur geringfügig in den bodennahen Feinstaubkonzentrationen erkennbar“, bestätigt das Umweltbundesamt. Die Gesamtbilanz der Feinstaub-Emissionen in Deutschland untermauert das. So wurden im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt rund 185.000.000 kg Feinstaub emittiert. Ein Rückgang von 45 Prozent, 1995 waren es noch rund 338.000.000 kg Feinstaub. Gleichzeitig spiele Höhenfeuerwerk statistisch keine Rolle – produziert ein durchschnittliches Stadtfest-Feuerwerk doch höchstens 25 kg Feinstaub.
Hinzu kommt: „Großfeuerwerke sind von Natur aus weitgehend plastikfrei. Nach den Veranstaltungen werden die Überbleibsel eingesammelt und recycelt. Außerdem berücksichtigen wir die lokalen Naturschutzbelange, um die Tierwelt zu schonen“, so Michael Kandler.
Genauso gering sind die Effekte beim Thema Kohlendioxid. Ein Großfeuerwerk, wie etwa beim Schweizer „Züri Fäscht“, verursacht gerade mal 0,2 Prozent des CO2-Gesamtaufkommens des Festes. Bei einem professionellen Großfeuerwerk wie „Rhein in Flammen“ oder dem „Konstanzer Seenachtfest“ entstehen rund 150 kg CO2-Ausstoß. „Das entspricht in etwa einer PKW-Tankfüllung“, weiß Joachim Berner. „Somit gibt es durch professionelle Großfeuerwerke keine nennenswerte Belastung für Mensch und Natur.“ Kohlendioxid-Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind auch nach Einschätzung des Umweltbundesamtes von geringer Bedeutung. Übers Jahr gesehen, entfällt auf Großfeuerwerke gerade mal ein Anteil von 0,00004 Prozent des gesamten CO2-Aufkommens in Deutschland.
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