Mainz (ots) –
Ob Handys, 5G- oder Halbleiter-Technologie: In Sachen Mobilfunk und Netzinfrastruktur ist China eine Weltmacht geworden. Worauf beruht Chinas Erfolg? Damit befasst sich am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 20.15 Uhr, die Wissenschaftsdokumentation „Chinas Tech-Boom“. Bei Gert Scobel geht es im Anschluss, um 21.00 Uhr, im Rahmen von „WissenHoch2“ über „Chinas Machtanspruch“. Chinas machtpolitische Entwicklung verändert die bisherige Weltordnung. Alte Bündnisse brechen, neue formieren sich. Eine instabile Lage, in der neue und gefährliche Konflikte drohen. Beide Sendungen sind ab Sendetag fünf Jahre lang in der 3satmediathek abrufbar. Erstausstrahlungen.
Chinas Tech-Boom
Die Dokumentation zeigt Gründe für Chinas Erfolg auf: China hat die Möglichkeiten von 5G lange vor dem Westen erkannt und umgesetzt. Smartfarming, Bergbau-Roboter, riesige Solarparks auf dem Meer – Peking fördert innovative, 5G-gestützte Technologie mit enormen Summen, während im Westen Bevölkerung und Wirtschaft vieler Regionen mit mangelhaftem oder gar fehlendem Internet auskommen müssen. Zudem ist die chinesische Ausbildungs- und Arbeitskultur, beispielsweise beim High-Tech-Giganten Huawei, mit militärischer Strenge organisiert, Sechstagewochen und Zwölfstundentage sind die Norm. Huawei wurde von den USA 2019 aus Angst vor Spionage auf die sogenannte „Entity List“ gesetzt – die Firma soll vom US-Markt verbannt werden. Denn die Abhängigkeit des Unternehmens von der Regierung in Peking ist augenscheinlich. Es sind aber nicht nur die Arbeitsbedingungen und der politische Einfluss, der sich auswirkt: China hat traditionell eine besondere Entwicklungs- und Innovationskultur. Produktion und Forschung arbeiten Hand in Hand. Geistiges Eigentum, das in den USA und Europa einen hohen rechtlichen und moralischen Stellenwert genießt, gibt es in der Form nicht in China.
Chinas Machtanspruch
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel – Chinas Machtanspruch“. China hat in den letzten Jahrzehnten eine wirtschaftliche und militärische Entwicklung durchlaufen, die das Land zu einem zentralen Akteur auf der globalen Bühne gemacht hat. Die Muskelspiele des neuen geopolitischen Keyplayers versetzen nicht nur die unmittelbaren Nachbarn in Alarmbereitschaft, denn die Begehrlichkeiten Chinas tangieren die Interessen der bisherigen Weltmächte und vieler weiterer Staaten unmittelbar.
Es geht um Macht und Kontrolle – auch über das eigene Volk: Unter den 1,4 Milliarden Menschen wächst die Unzufriedenheit, aber auch die Angst vor totaler Überwachung, Kontrolle und staatlicher Willkür. Immer wieder sorgt Chinas Menschenrechtspolitik für Kritik. Die massive Einschränkung der Meinungsfreiheit durch restriktive Eingriffe ist nur eine Variante von vielen Verstößen gegen international anerkannte Menschenrechte. Wie bedeutend moralische Integrität, die Achtung anderer Menschen und die Harmonie mit dem Weltganzen ist, wusste Chinas großer Philosoph Konfuzius bereits vor 2.500 Jahren. Was hat sich China davon bewahrt, welche Ambitionen hat China, und wie könnte sich die neue Weltordnung verändern? Über diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen: Kristin Shi-Kupfer, Politikwissenschaftlerin und Professorin für gegenwartsbezogene Sinologie an der Universität Trier, Daniel Leese, Professor für Sinologie an der Universität Freiburg, und Maximilian Mayer, Junior-Professor für Internationale Beziehungen und globale Technologiepolitik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
„WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
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Quelle: ots