Berlin (ots) –
– Effiziente Strategie: Weniger Thermostat-Jojo, mehr Heiz-Konstanz.
– Auch bei kalten Außentemperaturen wichtig: Regelmäßiges und richtiges Lüften.
– Nicht heizen, geht nicht: Ansonsten droht Schimmel.
– Vier Energie- und Kostenspar-Tipps von Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG).
Der Herbst räumt endgültig das Feld und macht Platz für den Winter: Nicht nur nachts ist es inzwischen vielerorts frostig-kalt. Auch beim Thema Heizen und Lüften sollten Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt ihre Heizstrategie auf die kalte Jahreszeit abstimmen. Das spart Energie- und Heizkosten. Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG), gibt Tipps.
Beim Heizen ist Konstanz ist gefragt
Der Impuls ist verständlich: Heizung maximal aufdrehen, damit die Wohnung schnell warm ist. Zum Beispiel, wenn man vom Regen durchnässt von der Arbeit nach Hause kommt. Der umgekehrte Fall: Nach der Joggingrunde die Heizung ganz abdrehen, da das eigene Wärmeempfinden noch auf Hochtouren läuft. Doch das ist wenig effizient. Gerade häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizung verbraucht besonders viel Energie. Auch das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Der Grund: Über die Heizkörperthermostate regelt man die gewünschte Endtemperatur im Raum. Schneller warm wird dieser durch einen vollaufgedrehten Regler jedoch nicht. Daher ist es sinnvoller, sich für eine individuelle Wohlfühltemperatur zu entscheiden und diese zu halten, anstatt ständig kurzfristig „Heiz-Jojo“ zu spielen. „Gerade im Winter ist es besonders energiesparend, konstant auf niedriger oder mittlerer Stufe zu heizen – und das Thermostat beispielsweise auf Stufe 3 und damit 20 Grad zu belassen“, sagt Markus Lau.
Regelmäßig Lüften
Nur durch regelmäßigen Luftaustausch entsteht ein angenehmes Raumklima, das Schimmel vorbeugt. Daher ist Lüften auch im Winter ein absolutes Muss. Doch was ist die richtige Lüft-Strategie für die kalten Tage? „Am besten kurz und knackig – also zwei- bis dreimal täglich lüften, für drei bis fünf Minuten. Auch bei niedrigen Außentemperaturen, Regen oder Wind“, rät Markus Lau. Gut ist Stoßlüften, noch besser Querlüften, also das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern. Dadurch strömt am schnellsten Frischluft in den Raum. In Räumen wie Bad oder Küche, in denen durch Duschen und Kochen besonders viel Feuchtigkeit entsteht, sollte die Tür beim Lüften geschlossen bleiben. Ansonsten verteilt sich die Feuchtigkeit im gesamten Zuhause. Unbedingt vermeiden bei kalten Temperaturen: Dauerlüften mit gekippten Fenstern. Das wäre nicht nur Energieverschwendung, sondern würde im Fensterbereich das Risiko steigern, dass Wände abkühlen und feucht werden. Generell gilt: Beim Lüften Heizkörperthermostate immer komplett zudrehen.
Kleine Absenkung, große Wirkung
Zum effizienten Heizen gehört auch, genau zu überlegen, welche Temperaturen man in den unterschiedlichen Räumen braucht. Denn: Schon eine geringe Absenkung der Raumtemperatur, kann große Wirkung haben. Ein Beispiel: „Ein Grad weniger, reduziert die Heizenergie um rund sechs Prozent“, sagt Markus Lau. „Wer im wenig genutzten Gästezimmer die Temperatur von 20 auf 16 Grad senkt, kann dort seinen Energieverbrauch um etwa 24 Prozent reduzieren.“ Auf die gesamte Wohnung und die komplette Heizsaison gerechnet, können diese geringen Anpassungen zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.
Gar nicht heizen: Bitte nicht!
Auch beim Heizen im Winter gilt: Sparsamkeit ist gut. Kompletter Heizverzicht hingegen nicht – zum Beispiel im Gästezimmer, wenn es gerade nicht genutzt wird. „Je stärker Wohnräume auskühlen, umso größer ist das Schimmelrisiko“, sagt Markus Lau. „Daher unbedingt vermeiden, dass die Temperatur in Wohnräumen dauerhaft unter 16 Grad fällt.“ Der Grund: Kalte Wände begünstigen, dass sich vorhandene Feuchtigkeit absetzt und so Schimmel entsteht. Wer verschiedene Wohnräume mit Blick auf die tatsächliche Nutzung unterschiedlich stark heizt, sollte Türen dazwischen geschlossen halten. Zudem darauf achten, dass der Temperaturunterschied zwischen den Räumen fünf Grad nicht übersteigt.
Energieträger Flüssiggas:
Flüssiggas (LPG) – nicht zu verwechseln mit verflüssigtem Erdgas (LNG, Methan) – besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Die erneuerbaren Varianten sind als biogenes Flüssiggas und künftig als Dimethylether (rDME) verfügbar. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.
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Quelle: ots