Moisburg (ots) –
Den Weihnachtsbaum und die Gurke verbindet mehr, als nur die Farbe Grün. Die Hintergründe des ungewöhnlichen Weihnachtsbaumschmucks erläutert der Verband Natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) auf seiner Webseite (https://natuerlicher-weihnachtsbaum.com/die-weihnachtsgurke-ein-brauch-der-polarisiert/):
Die Weihnachtsgurke – ein Brauch, der polarisiert
Eine Gurke an den Weihnachtsbaum zu hängen, hat eine lange Tradition und soll Glück bringen. Um die genaue Herkunft der Weihnachtsgurke ranken sich jedoch Mythen und Legenden.
Der Tradition nach darf sich, wer die saure Gurke Weihnachten zuerst findet, über ein zusätzliches Geschenk freuen und auf besonders viel Glück im neuen Jahr hoffen. Allzu leicht ist dies jedoch nicht, denn durch ihre geringe Größe und die grüne Farbe ist die Gurke oftmals schwierig zu entdecken. Um den Spaß am Suchen für Kinder unterschiedlichen Alters zu erhöhen, bieten Glasbläsereien Weihnachtsgurken in einer Vielzahl von Größen an. So findet sich auch für jeden Naturbaum, ob groß oder klein, die passende Herausforderung.
Bis vor einigen Jahren war der Brauch, mit einer kleinen Gewürzgurke aus Glas den Weihnachtsbaum zu schmücken, bei uns eher unbekannt. In den USA hingegen ist die Weihnachtsgurke, dort Christmas Pickle genannt, weit verbreitet. Es gibt dort sogar eine „Weihnachtsgurken-Hauptstadt“: Die Stadt Berrien Springs im Nordosten der USA hat sich selbst diesen Titel verliehen – seit 1992 findet hier sogar ein Gurkenfest mit Parade statt.
Sagenumwobener Glasschmuck
Auch wenn die Weihnachtsgurke bei uns erst in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, sind viele Amerikaner davon überzeugt, dass dieser Brauch ursprünglich aus Deutschland stammt. Die Wurzeln des Brauches sind jedoch nicht eindeutig belegt. Es gibt verschiedene Theorien, wie es dazu kommen konnte, dass ausgerechnet eine Gewürzgurke am Weihnachtsbaum gelandet ist:
– Eine Legende erzählt von einem deutschen Auswanderer, der im amerikanischen Bürgerkrieg in Gefangenschaft geriet und nur dank einer einzigen Essiggurke überlebt habe. Aus Dankbarkeit soll er später immer eine Gurke an seinen Weihnachtsbaum gehängt haben.
– Einer Sage nach soll der Heilige Nikolaus spanische Kinder aus einem Fass mit eingelegten Gurken gerettet haben. Dies ist jedoch eher eine Adaption einer älteren, grausameren Geschichte und wurde im viktorianischen Zeitalter populär.
– Eine weitere Theorie besagt, dass die Geschichte der Weihnachtsgurke tatsächlich in Deutschland begann, genauer gesagt im thüringischen Lauscha. Dort wurden im 19. Jahrhundert erste Glasgurken als Spielzeug für Kinder hergestellt. Mit der Auswanderung deutscher Familien in die USA sollen diese kleinen Glasfiguren auch über den Atlantik gelangt sein und sich dort zur Weihnachtstradition entwickelt haben.
Historische Belege für die Authentizität dieser Geschichten sind rar. Als sicher gilt, dass Glasgurken im 19. Jahrhundert aus Europa in die USA importiert und dort zu einem beliebten Weihnachtsschmuck wurden. Amerikanische Einzelhandelsunternehmen trugen zur Verbreitung dieser neuen Art von Weihnachtsdekoration bei – und möglicherweise zu Marketingzwecken auch zur Verbreitung der Mythen rund um die Weihnachtsgurke und ihre glückbringenden Eigenschaften.
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