Köln (ots) –
Der Kölner Telekommunikationsanbieter congstar hat in Zusammenarbeit mit der Initiative Gaming ohne Grenzen (GoG) erneut herausragende Spiele, Projekte und Persönlichkeiten mit dem Gaming ohne Grenzen Award gewürdigt. Die Preisverleihung, die Barrierefreiheit und Inklusion im Gaming in den Mittelpunkt stellt, fand am barrierefreien Messestand von congstar im Rahmen der gamescom statt. Die Gewinner wurden in fünf Kategorien ausgezeichnet, die durch eine interdisziplinär und divers aufgestellte Jury ermittelt wurden.
gamescom Xbox-Messestand 2023 mit Ruheraum, Rampen & adaptive Controller
In der Kategorie „Award national“ wurden Projekte ausgezeichnet, die sich auf nationaler Ebene für Barrierefreiheit im Gaming stark gemacht haben. Nominiert waren die gamescom Accessibility Richtlinien, die historische Spieleplattform Playing History sowie der Xbox-Messestand bei der gamescom 2023. Die Laudatorin Melanie Eilert, selbst eine engagierte Inklusionsaktivistin, überreichte den Preis an Jennifer Nichols (Director, Xbox Global Events) & Aria Brickner-McDonald (Events Manager) vom Team des Xbox-Messestands 2023 und verkündete: „Auf der gamescom 2023 beeindruckten mich besonders die Angebote von Xbox: Sonnenbrillen, Gehörschutz und Fidgettools – alles, um den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten. Diese Kleinigkeiten zeigen das tiefe Verständnis von Xbox für echte Inklusion und ihre Werte wie Respekt und Empathie.“
Forza Motorsport setzt neue Maßstäbe in puncto Barrierefreiheit
Die Fachjury nominierte für die zweite Kategorie, den „Award international“, das beliebte Spiel Minecraft, den Xbox Inklusionsleitfaden und Forza Motorsport. Letzteres, präsentiert von Laudatorin Katrin Schäfer-Hansen (Rehawissenschaftlerin), wurde dabei als Gewinner ausgezeichnet. Forza Motorsport beeindruckte die Jury durch seine weitreichenden Anpassungsoptionen, die es Spielern mit verschiedenen Behinderungen ermöglichen, das Rennerlebnis individuell anzupassen und barrierefrei zu genießen. „The biggest challenge was overcoming the natural barrier that already exist between blind people and racing, blind people and driving. […] And say now you can control this vehicle, this is your Road now. Welcome to Forza“, zitierte Schäfer-Hansen den verstorbenen Brandon Cole, der als Accessibility-Consultant Turn 10 Studios während der Entwicklung von Forza Motorsport beraten hatte.
Disco Devs Game Jam gibt Entwickler*innen mit Behinderung eine Plattform
Die Kategorie „Award Repräsentation“ fokussierte sich auf Projekte, die unterrepräsentierte Gruppen im Gaming sichtbar machen. Nominiert waren Sims 4, das für seine Darstellung vielfältiger Lebensstile bekannt ist, das narrative Spiel Tell Me Why sowie der DisCo Devs Game Jam. Letzterer wurde von Laudator Dennis Winkens (Inklusionsaktivist) als Gewinner verkündet. DisCo Devs Game Jam überzeugte durch seine integrative Herangehensweise, Entwickler und Spieler aus der LGBTQI+ Community und anderen marginalisierten Gruppen zusammenzubringen, um Spiele zu schaffen, die Diversität und Inklusion fördern. „Ein Projekt für Games-Entwickler*innen mit Behinderung. Also ein Projekt, das nur für Fachexperten gedacht ist. Ein Zusammenkommen mit dem Fokus auf Zusammenarbeit, Austausch und gegenseitiger Unterstützung“, attestierte Winkens dem Team hinter dem Discord-Event, bei dem Entwickler*innen mit Behinderung innerhalb von 17 Tagen im Sommer 2024 gemeinsam Spiele entwickelten.
Völlig neue Eingabeoptionen dank des Alt Controller
In der Kategorie „Hardware & Technologie“ wurden technologische Innovationen ausgezeichnet, die Barrierefreiheit im Gaming vorantreiben. Nominiert waren die Augmented-Reality-Brille Apple Vision Pro, das adaptive Gaming-Toolkit PlayAbility und der Alt Controller. Letzterer gewann den Award, überreicht von Laudator Thomas Feibel (Journalist). Der Alt Controller bestach durch sein benutzerfreundliches Design, das es Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglicht, Spiele intuitiv und ohne physische Barrieren zu steuern. „Der Alt Controller ist mehr als nur Software; er ist ein Tool der Hoffnung. Entwickelt von Tim Brogden (Software-Entwickler) für die Charity-Organisation SpecialEffect, macht diese Open-Source-Software Spiele zugänglich, indem sie Computer-Eingaben, wie Mausbewegungen, auf In-Game-Aktionen abbildet und so neue Gaming-Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen eröffnet“, wertschätzte Feibel die Software bei der Preisverleihung.
Twitch-Streamerin SvenjaDev mit dem Award Personality ausgezeichnet
Der „Award Personality“ ehrte eine herausragende Persönlichkeit, die sich besonders für Barrierefreiheit und Inklusion im Gaming eingesetzt hat. Nominiert waren der Accessibility-Berater Brandon Cole alias „superblindman“ (posthum), Marlene Beilharz (Schauspielerin & Autorin) und Svenja Ottawa (Entwicklerin & Creatorin). Der Preis, verliehen von Saskia Moes, ging an Svenja Ottawa, die durch ihre unermüdliche Arbeit als Entwicklerin und Aktivistin in der Gaming-Community beeindruckte. Ottawa setzt sich seit Jahren dafür ein, Spiele zugänglicher zu gestalten und hat dabei viele inspirierende Projekte realisiert, die das Bewusstsein für Barrierefreiheit im digitalen Raum stärken. „Liebe Svenja, mit deiner Leidenschaft, deinem Wissen und deinem unermüdlichen Einsatz für eine inklusive Gaming-Welt erzielst du eine enorme Wirkung. Du inspirierst Entwickler*innen, Barrieren abzubauen, und ermutigst Gamer*innen, ihre Stimme für mehr Vielfalt und Inklusion zu erheben“, lobte sie Laudatorin Saskia Moes von Gaming ohne Grenzen.
congstar und Gaming ohne Grenzen: Gemeinsam für mehr Inklusion im Gaming
Mit der Verleihung des Gaming ohne Grenzen Awards würdigen congstar und Gaming ohne Grenzen herausragende Leistungen im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion im Gaming. Die diesjährige Jury, bestehend aus Expert*innen aus den Bereichen Gaming, Forschung, Pädagogik und Journalismus, spiegelte die Vielfalt und das Knowhow wider, die für eine fundierte Entscheidung notwendig sind. Ziel des Awards ist es, auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, die Menschen mit Behinderungen im Gaming-Bereich noch immer begegnen, und gleichzeitig innovative Lösungen zu fördern.
Alle Gewinner auf einen Blick:
– Award national: gamescom Xbox-Stand 2023
– Award international: Forza Motorsport
– Award Repräsentation: DisCo Devs Jam
– Award Hardware & Technologie: Alt Controller
– Award Personality: SvenjaDev
Die zehnköpfige Fachjury bestand aus den folgenden Expert*innen:
– Melanie Eilert alias melly_maeh (https://meilert.net/) (Botschafterin für Gaming ohne Grenzen)
– Rae Grimm (Head of Editorial Gaming bei Webedia Deutschland)
– Michael Gurt (wissenschaftlicher Mitarbeiter am JFF – Institut für Medienpädagogik)
– Casey Kreer (Expertin für digitale Barrierefreiheit)
– Svenja Ottawa alias SvenjaDev (https://www.twitch.tv/svenjadev?lang=de) (Creatorin & Entwicklerin)
– Katrin Schäfer-Hansen (Rehawissenschaftlerin)
– Linda Scholz (Fachreferentin bei der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW)
– Hendrik Wagener (Gaming-Experte)
– Dennis Winkens alias WheelyWorld (https://wheelyworld.de/) (Creator)
– Erdin Ciplak aka Mr. Blindlife (https://www.tiktok.com/@mr.blindlife) (Creator)
Panel-Diskussion zu Barrierefreiheit im Gaming
Im Rahmen der Preisverleihung fand am gleichen Tag eine kompetent besetzte Panel-Diskussion zum Thema „Barrierefreiheit im Gaming“ statt, moderiert von Melek Balgün. Zu den Panel-Teilnehmerinnen zählten Sven Radtke (Gaming ohne Grenzen) sowie ein Teil der Gaming ohne Grenzen Award-Fachjury: Svenja Ottawa (Entwicklerin), Melanie Eilert (Inklusionsaktivistin) und Katrin Schäfer-Hansen (Rehawissenschaftlerin). Die Diskussion umfasste verschiedene Thesen, darunter die Frage, ob Barrierefreiheit in journalistischen Spieletests eine verpflichtende Bewertungskategorie sein sollte. Sven Radtke betonte, dass es schwierig sei, eine allgemeingültige Bewertung vorzunehmen, da Spiele nicht für alle existierenden Behinderungen komplett barrierefrei sein könnten. Ein weiteres Thema war die These, dass Barrierefreiheitsfeatures in der Spieleentwicklung zu kostspielig und somit unwirtschaftlich seien. Die Diskussionsteilnehmerinnen waren sich jedoch einig, dass bereits eine Sehschwäche oder der Anspruch auf ein Hörgerät als Behinderung gelten und viele Menschen darauf angewiesen seien, insbesondere ältere Personen und Menschen mit Behinderung.
congstar unterstützt die Initiative Gaming ohne Grenzen (https://www.gaming-ohne-grenzen.de/) als Kooperationspartner, gestaltet aktiv eigene Gaming-Events, Streams und pflegt eine langjährige Partnerschaft mit dem FC St. Pauli. Mehr Informationen gibt es hier (https://congstar-gaming.de/).
Alle weiteren Informationen zu congstar sind online auf www.congstar.de erhältlich.
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Quelle: ots