Baden-Baden (ots) –
„Die Geschichte einer Familie“ von Karsten Dahlem am 10.11.2024 im SWR / Fünf Langfilme und eine Serie in der diesjährigen Staffel der SWR Nachwuchsreihe / Ehrenpreis der TeleVisionale für Debüt im Dritten des SWR
Zum 39. Mal präsentiert der SWR im November und Dezember seine Reihe Debüt im Dritten, die Reihe für den Filmemacher-Nachwuchs. Fünf Kino-Koproduktionen und eine Serie werden im SWR und in der ARD Mediathek zu sehen sein: „Die Geschichte einer Familie“ von Karsten Dahlem, „Sunburned“ von Carolina Hellsgård, „Märzengrund“ von Adrian Goiginger, „Schlussklappe“ von Niclas Mehne und „Kommt ein Vogel geflogen“ von Christian Werner (Regie) und Stefanie Fies (Drehbuch) sowie die Serie „Bad Influencer“ von Melanie Waelde und Lilli Tautfest. Am Samstag, 10.11. geht es im SWR los mit „Die Geschichte einer Familie“, vorab in der ARD Mediathek ab Freitag, 8.11.
Ehrenpreis der TeleVisionale für Debüt im Dritten
Die Deutsche Akademie für Darstellende Künste verleiht ihren diesjährigen Ehrenpreis an Das kleine Fernsehspiel des ZDF und Debüt im Dritten des SWR und würdigt damit die Innovationskraft der beiden traditionsreichen Nachwuchsreihen. Stellvertretend geht der Preis an die beiden Redaktionsleiter:innen Burkard Althoff, ZDF Kleines Fernsehspiel, und Stefanie Groß, SWR, Debüt im Dritten.
„Nie war es wichtiger, über die Bedeutung dieser beiden Redaktionen für den Filmnachwuchs in Deutschland zu sprechen. Dank des Engagements der hochkompetenten Redakteur:innen bei Debüt im Dritten und Das Kleine Fernsehspiel haben viele außergewöhnliche junge Talente den Weg von der Hochschule ins Business geschafft. Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste möchte mit dem diesjährigen Ehrenpreis die Verdienste von Stefanie Groß und Burkhard Althoff würdigen. Darüber hinaus soll mit dieser Preisvergabe, gerade in von Sparzwängen belasteten Zeiten, der öffentlich-rechtliche Rundfunk dazu ermuntert werden, den qualitativ hochwertigen Nachwuchsproduktionen zu einer deutlich früheren Uhrzeit Sendeplätze einzuräumen.“, begründet Prof. Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, die Entscheidung der Jury des Ehrenpreises. Verliehen wird der Ehrenpreis im Rahmen der diesjährigen TeleVisionale Film- und Serienfestival Baden-Baden (27. bis 29.11.).
Die Geschichte einer Familie
Stuntfahrerin Chrissi muss nach einem schweren Unfall notgedrungen ins Heimatdorf zurück und bei ihrem Vater Werner unterkommen. Der lebt dort inzwischen allein und weiß genauso wenig mit Chrissi umzugehen wie sie mit ihm. Die tragischen Ereignisse, die sie auseinander getrieben haben, liegen auch jetzt noch zwischen den beiden, Annäherung scheint vor lauter Unausgesprochenem unmöglich. Chrissi schwankt zwischen Eruption und Verdrängung und wünscht nichts mehr, als schnell wieder wegzukommen von dem Mann, der ihren Rollstuhl schiebt. Werner sucht einen Ausweg aus der Situation, dem allerdings auch Chrissis Mutter Karin zustimmen muss, die die Familie verlassen hat. Während Chrissi und Werner auf Karin warten, reift langsam die Erkenntnis, dass sie nicht nur dem anderen, sondern auch sich selbst verzeihen müssen.
„Die Geschichte einer Familie“ ist ein fesselndes Familiendrama von Karsten Dahlem (Buch und Regie), in dem Rückblenden und Jetztzeit immer stärker ineinandergreifen und Verdrängtes überwunden werden kann. In der vielschichtigen, intensiven Vater-Tochter-Beziehung sind Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn zu sehen. Der Film ist eine Produktion der Via Film in Koproduktion mit SWR und WDR, gefördert von der MFG Baden-Württemberg, dem DFFF und der FFA. Produzenten sind Max Frauenknecht und Benedikt Böllhoff, die Redaktion liegt bei Stefanie Groß (SWR) und Andrea Hanke (WDR). Am 10.11., 22.50 im SWR, online first ab 8.11. in der ARD Mediathek.
Bad Influencer
Donna wird als Trophäe eines Pick-up-Artist gedemütigt. Wütend beschließt sie, mit feministischen Anliegen gegenzuhalten. Nur ist es mit Entschlossenheit und Authentizität noch lange nicht getan. Während Donna sich anstrengt, das Influencergame zu beeinflussen, verändern die Regeln des Business‘ Donnas Leben. Anika Soisson und Lilli Tautfest schrieben die Drehbücher für die Serie „Bad Influencer“, die mit satirischem Blick in die Influencer-Welt taucht. Regie führten Lilli Tautfest und Melanie Waelde. In den Hauptrollen sind Lia von Blarer, Salome Kießling, Lukas T. Sperber und Nils Hohenhövel zu erleben. Die 8 x 20 Minuten starten am 8. November in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/serie/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9zZGIvc3RJZC8xNjgy). Am 15.11. ist Serie ab 0:15 Uhr im SWR zu sehen.
Sunburned
Claire ist 13 und im Urlaub mit ihrer Schwester Zoe und ihrer Mutter Sophie in einer Ferienanlage in Südspanien. Während Sophie das Strandleben genießen will, findet Zoe eine Freundin und lässt die kleine Schwester nur manchmal an ihrem Teenagerleben teilhaben. Claire mäandert zwischen Ferienanimationen und Verlorensein. Sie lässt sich durch die sonnendurchflutete Ferienwelt treiben und lernt dabei den jungen Amram kennen. Der kommt aus dem Senegal und schlägt sich in Spanien als Strandverkäufer durch. Claire freundet sich mit Amram an und lernt dabei seine Lebensumstände kennen. Sie will ihm helfen, dabei macht sie seine schwierige Situation aber nur noch aussichtsloser. Atmosphärisch und fließend fängt Carolina Hellsgård das Zwischenreich der Pubertät ein und bringt bruchlos die absurden Seiten des Ferientempels und die so ganz andere Realität des jungen Senegalesen zusammen. Zita Gaier, Sabine Timoteo, Gedion Oduor Wekesa und Nicolais Borger spielen die Hauptrollen in der deutsch-niederländisch-polnischen Koproduktion von Niko Film, Flick Film, The Film Kitchen und Staron Film mit WDR, SWR und ARTE, die von BKM, FFA, The Netherlands Film Fund, Polish Film Institute, Film und
Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, Netherlands Film Production Incentive, nordmedia, Creative Europe Media und German Films gefördert wurde. Produzent:innen sind Niko Gerhards (Niko Film), Johanna Aust (Flick Film), Ineke Kanters, Jan van der Zanden (The Film Kitchen) sowie Malgorzata Staron (Staron Film), die Redaktion liegt bei Andrea Hanke (WDR), Stefanie Groß (SWR) und Birgit Kämper (arte). „Sunburned“ wird am 17.11. um 22:50 Uhr im SWR ausgestrahlt und startet online first am 15.11. in der ARD Mediathek.
Märzengrund
Im Zillertal Ende der 1960er Jahre. Elias ist der einzige Sohn des wohlhabenden und selbstbewussten Bauern Josef und soll selbstverständlich den Hof übernehmen. Dieser Rolle des Erben versucht er gerecht zu werden. Trotzdem spürt er, dass die Welt des Besitzanhäufens nicht die seine ist und er eigentlich ein ganz anderes Leben führen will. Als seine Liebe zur älteren Moid von seiner Mutter energisch hintertrieben wird, fällt Elias in eine Depression, liegt wochenlang im Bett und kommt nur langsam wieder zu Kräften. Sein Vater schickt ihn zur Heilung auf die Alm Märzengrund. Tatsächlich geht es ihm dort besser. Elias schlägt sein Erbe aus und beschließt stattdessen, auf den Gipfel zu steigen, in die Alpen, dort, wo ihn nur Wildnis und Einsamkeit erwarten. Jahrelang sieht Elias fast keinen Menschen, lebt allein im Einklang mit der mächtigen Natur. Erst vier Jahrzehnte später kommt der Tag, an dem Elias sich wieder der Herausforderung der Zivilisation stellen muss.
Adrian Goiginger erzählt, nach dem Theaterstück von Felix Mitterer und basierend auf realen Ereignissen, von einem, der in der Welt keinen Platz für sich finden kann und seinen ganz eigenen Weg gehen muss. Innere Freiheit findet er erst jenseits der Baumgrenze, als Einsiedler in den Alpen. Jakob Mader, Johannes Krisch, Iris Unterberger, Carmen Gratl, Gerti Drassl, Harald Windisch und Verena Altenberger sind zu sehen. „Märzengrund“ ist eine Produktion von Metafilm und WHee-Film in Koproduktion mit it-media, dem SWR und arte, hergestellt mit Unterstützung des Österreichisches Filminstituts, des ORF Film/Fernsehabkommens, der FISA – Filmstandort Austria, des Filmfonds Wien (FFW) sowie der Cine Tirol und der MFG Baden-Württemberg. Produzenten sind Michael Cencig (Metafilm), Isabelle Welter & Rupert Henning (WHee Film), Philipp Schall (IT Media), die Redaktion liegt bei Klaus Lintschinger (ORF), Brigitte Dithard (SWR) und Barbara Häbe (arte). „Märzengrund“ ist am 24.11. um 22:50 Uhr im SWR zu sehen und startet online first am 22.11. in der ARD Mediathek.
Schlussklappe
Regisseurin Rebecca ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Lehramtsstudiengang und ihrer eigentlichen Leidenschaft, dem Filmemachen. Eine Entscheidung soll her. Als ihr neuer Kurzfilm beim Max Ophüls Preis Festival angenommen wird, ist sie überglücklich und reist mit ihrem Team zur Premiere nach Saarbrücken. Für die vier, Regisseurin, Kameramann und die beiden Hauptdarsteller, steht Networken auf dem Plan, Kontakte knüpfen, das nächste Projekt an Land ziehen. Aus Begegnungen sollen Chancen werden. Stattdessen entstehen eher Selbstzweifel und Verunsicherung. Nichts ist klar bei der Abreise, außer dass die Zukunft unklar ist und die Gefühle gehörig durcheinander gerüttelt wurden. Das Filmfestival als Kulminationspunkt für Lebensentscheidungen: Mit Witz, Selbstironie und Zuneigung entfaltet Nicolas Mehne in seiner Komödie die Herausforderungen seiner Protagonist:innen bei dem Versuch, ihre Träume wahr werden zu lassen. Die Hauptrollen spielen Pina Kühr, Nicolas Sternfeld, Anne Düe, Andreas Berg und Daniel Zillmann. „Schlussklappe“ ist eine Produktion der BergFest Film, Produzenten Niclas Mehne und Andreas Berg. Ausstrahlung am 1.12. um 22:50 Uhr im SWR, online first ab 29.11. in der ARD Mediathek.
Kommt ein Vogel geflogen
Bisher hat Birgit sich ganz gut durch ihr chaotisches Leben gewurstelt: Tierheimleitung, Spendengeldeintreiben, Unterstützung ihres promovierenden Mannes Nathan und Betreuung ihrer Tochter Sarah, die stottert und deshalb den Kindergartenbesuch verweigert, all das jongliert die meinungsfreudige Tierpflegerin durch den Alltag. Papagei Marlene allerdings, der neueste Zugang im Tierheim, bringt das prekäre Gleichgewicht ins Wanken. Einerseits scheint Sarah im Dialog mit Marlene endlich Fortschritte beim Reden zu machen. Andererseits – Marlene gibt jede Menge Naziparolen von sich, die ihr nicht abzugewöhnen sind. Widerwillig sieht Birgit ein, dass Marlene weg muss. Weil sich Nathans Eltern angesagt haben, die von ihrer nichtjüdischen Schwiegertochter ohnehin noch nie begeistert waren, und den Ruf des Tierheims gilt es auch zu schützen. Aber kann Birgit den von Sarah glühend geliebten Papagei wirklich wieder loswerden? Als der Nazipapagei öffentlich wird, geraten Birgit samt Familie und Tierheim ins Kreuzfeuer der Empörung. Medien, Nachbarn, Tierheimmitarbeiter:innen, aus allen Richtungen stürzt Entrüstung auf Birgit ein, als hätte sie selbst Marlene indoktriniert. Ehe, Familie, Job, alles droht in den Strudel zu geraten.
Ohne falsche Rücksichtnahme auf irgendeine ihrer Figuren nehmen Regisseur Christian Werner und Autorin Stefanie Fies in ihrer Komödie die Erregungsökonomie unserer Gesellschaft aufs Korn. Alle positionieren sich, kaum jemand wägt ab und entspannt ist letztlich nur Marlene. Britta Hammelstein, Hans Löw, Pola Friedrichs, Ulrike Krumbiegel und Michael Wittenborn spielen die Hauptrollen. Produziert wurde „Kommt ein Vogel geflogen“ von kurhaus production in Koproduktion mit SWR und ARTE, gefördert von der MFG Baden-Württemberg. Produzenten sind Christof Holthof und Daniel Reich, die Redaktion liegt bei Jan Berning, SWR, und Daniela Muck, ARTE. „Kommt ein Vogel geflogen“ wird am 8.12. um 22:50 Uhr im SWR ausgestrahlt, online first ab 6.12. in der ARD Mediathek.
„Die Geschichte einer Familie“ am Sonntag, 10.11.24, 22:50 im SWR, online first ab 8.11. unter ARDMediathek.de
„Bad Influencer“ ab 8.11. unter ARDMediathek.de, am 15.11. ab 0:15 im SWR
„Sunburned“ am am Sonntag 17.11., 22:50 im SWR, online first am 15.11. unter ARDMediathek.de
„Märzengrund“ am Sonntag 24.11., 22:50 im SWR, online first am 22.11. unter ARDMediathek.de
„Schlussklappe“ am Sonntag 1.12., 22:50 im SWR, online first am 30.11. unter ARDMediathek.de
„Kommt ein Vogel geflogen“ am Sonntag 8.12., 22:50 im SWR, online first am 6.12. unter ARDMediathek.de
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