Langenfeld (ots) –
Die renommierte Gates-Stiftung, gegründet von Bill Gates und seiner mittlerweile geschiedenen Ehefrau Melinda Gates, leistet weltweit wichtige Arbeit. Melinda Gates hat diese maßgeblich mitgeprägt, etwa im Hinblick auf die Förderung von Frauenrechten und globaler Gesundheit. Viele Menschen haben sich vor allem aufgrund ihres Engagements der Stiftung angeschlossen.
Melinda Gates verließ die Stiftung allerdings kürzlich; ihren Anteil von 12,5 Milliarden Dollar wollte sie in ein eigenes Projekt übertragen. Dies lässt Fragen dazu aufkommen, durch welche Schwerpunkte und Führung sich die Gates-Stiftung in Zukunft auszeichnen wird. Der folgende Beitrag beleuchtet mögliche Folgen von Melinda Gates‘ Austritt und zeigt auf, wie Stiftungen generell eine starke Grundlage für ihre Arbeit schaffen, die auch bei personellen Verschiebungen fortgeführt werden kann.
Aufgaben und Ziele der Gates-Stiftung
Die Gates-Stiftung gilt als weltweit größte private Organisation dieser Art. Sie verfügt über ein Kapital von etwa 47 Milliarden US-Dollar, mit dem sie sich und ihre Projekte finanziert. Zu den maßgeblichen Zielen zählen die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung und des Zugangs zu Bildung und Informationstechnologien sowie die Bekämpfung von Armut. So wirkte sie unter anderem an der globalen Strategie zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie mit und finanzierte die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen durch Unternehmen wie BioNTech und Pfizer mit.
Beweggründe für den Ausstieg Melindas
Der Ausstieg von Melinda Gates bedeutet nicht nur den Verlust einer der wichtigsten Gründungspersonen, er verändert auch die Führungsstruktur. Die Gründe geben Anlass zur Spekulation. Offiziell stand der Wunsch im Vordergrund, eigene Projekte der Förderung von Mädchen- und Frauenrechten und der Gleichberechtigung weiter voranzutreiben. Doch auch persönliche Gründe, die ihren Ursprung in der Trennung von ihrem Ehemann Bill Gates liegen, haben mit großer Wahrscheinlichkeit ihren Anteil daran. Es ist bekannt, dass sie die Zusammenarbeit oftmals als schwierig empfand und das Gefühl hatte, nicht gehört zu werden.
Folgen des Weggangs für die Gates-Stiftung
Unabhängig von den Ursachen des Weggangs ist festzuhalten, dass er auf die Stiftung selbst und ihre Rechtsform keinen Einfluss ausübt. Durch ihre grundlegende Struktur sind Stiftungen so ausgelegt, dass sie auch ohne ihre Gründungspersonen in derselben Form weiter bestehen können. Den Vorsitz nimmt seit Melindas Ausstieg Bill Gates alleine ein; die Position des CEOs, die Mark Suzman innehat, bleibt ebenfalls unberührt. Bereits im Jahr 2022 wurden zudem sechs externe Trustees in die Stiftung aufgenommen, die unabhängig agieren und neue Perspektiven in die Stiftungsarbeit einbringen.
Es ist allerdings möglich, dass sich einige Schwerpunkte und Prioritäten der Gates-Stiftung ändern werden. Experten gehen davon aus, dass die von Melinda Gates initiierten Projekte, die unter anderem der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechten dienten, nunmehr innerhalb der Stiftung neu bewertet werden. Äußerungen aus der Stiftung selbst betonten nach dem Ausstieg lediglich, dass Partnerschaften und Profiteure der Stiftungsarbeit weiterhin auf die Organisation zählen können. Öffentliche Auseinandersetzungen blieben weitestgehend aus – es ist klar, dass die Arbeit der Stiftung für alle Beteiligten absoluten Vorrang hat.
Welche Vorteile bietet eine Stiftung?
Das Beispiel zeigt, welche Vorteile die Rechtsform einer Stiftung aufweist. Da Stiftungen auf eine langfristige Arbeit ausgelegt sind, bilden sie eine solide Grundlage für die Verfolgung philanthropischer Ziele, auch bei personellen Veränderungen. Mit einer zuverlässigen Führung und einer guten Planung lässt sich die Tätigkeit von Stiftungen auch mit dem Weggang wichtiger Schlüsselfiguren fortführen – das lässt sich von den Geschehnissen rund um die Gates-Stiftung deutlich ableiten.
Wichtig ist die klare Trennung zwischen persönlichen Finanzen und dem Stiftungsvermögen. Dies verhindert Konflikte und schafft mehr Transparenz, wodurch wiederum ein stärkeres Vertrauen zu Geldgebern aufgebaut werden kann. So bietet eine Stiftung die Chance, positive Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen und globale Herausforderungen zu meistern.
Über Sascha Drache:
Sascha Drache ist Experte für das Stiftungswesen. Er ist seit vielen Jahren in der deutschen Stiftungswelt unterwegs und gilt gemeinhin als der deutsche Stiftungspapst. Mit seiner Beratung in Sachen Stiftungsgründung unterstützt er den deutschen Mittelstand. Dabei begleitet der Experte seine Klienten über die gesamte Phase der Gründung und unterstützt sie dabei, die Stiftung auf einem festen Fundament zu errichten, um den Aufbau und Schutz des Vermögens langfristig sicherzustellen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.stiftung.de/
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