Berlin (ots) –
Berlin, 1929: eine Stadt voller Glanz und Glamour. Zehn Jahre später ist davon nichts mehr übrig. Der Podcast „Der Zerfall Babylons – mit Volker Kutscher durch Berlin 1929 bis 1938“ erzählt von einem Jahrzehnt, in dem das Verbrechen zum Gesetz wurde. Volker Kutscher, der mit seiner Roman-Reihe um Kommissar Gereon Rath die Vorlage für die ARD-Serie „Babylon Berlin“ geliefert hat, taucht gemeinsam mit rbb-Moderator Thomas Böhm ein in dieses dunkle Kapitel der Hauptstadt. In zehn Folgen macht „Der Zerfall Babylons“ Geschichte lebendig – zu hören ab Donnerstag, 26. September, in der ARD Audiothek (https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-zerfall-babylons-mit-volker-kutscher-durch-berlin-1929-38/13729763/).
Zeitreise und Parallelen
Wie haben die Menschen damals gelebt und gedacht und wie die Machtübernahme erfahren? Wie wurden sie zu „Mitläufern“? Wer leistete Widerstand? Gab es einen Punkt, an dem die Geschichte hätte gedreht werden können? Und: Was hat das alles mit unserer Gegenwart zu tun?
Zum Abschluss der Krimireihe von Volker Kutscher – der zehnte und letzte Band „Rath“ erscheint am 24. Oktober – beleuchtet der zehnteilige Podcast Jahr für Jahr die Entwicklungen in der Gesellschaft. Kutscher ist bekannt für seine präzisen historischen Recherchen und entwickelt im Gespräch mit Thomas Böhm ein detailreiches Bild der Jahre 1929 bis 1938 in Berlin.
Jede der zehn Podcast-Folgen widmet sich einem Jahr und damit auch einem Buch der Reihe. Aus der Perspektive jeweils einer Romanfigur werden wichtige, historische Ereignisse betrachtet, um von ihnen ausgehend den Blick auf die realen Menschen und das Berlin von damals zu richten. Themen sind u.a. die Mai-Unruhen, die als „Blutmai“ in die Geschichte eingingen, die Weltwirtschaftskrise, der Reichstagsbrand, der sogenannte Röhm-Putsch, die Olympischen Spiele und die „Reichspogromnacht“. Ergänzt werden die Gespräche von kurzen Szenen aus den Büchern, gelesen von Schauspielerin Fritzi Haberlandt.
Der Podcast thematisiert, wie Berlin nach 1929 Stück für Stück zerfällt. Thomas Böhm und Volker Kutscher nehmen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Zeitreise, die zum Nachdenken anregt und gesellschaftliche Umbrüche und Kontinuitäten aufzeigt.
Ab 26. September in der ARD Audiothek
Die erste Folge ist ab Donnerstag, den 26.9., in der ARD Audiothek (https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-zerfall-babylons-mit-volker-kutscher-durch-berlin-1929-38/13729763/) und überall dort, wo es Podcasts gibt, verfügbar. Die weiteren Folgen erscheinen immer donnerstags im Wochenrhythmus. „Der Zerfall Babylons“ ist eine Produktion von rbb24 Inforadio und radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
„Rath“ – das große Finale der Krimireihe – feiert am Sonnabend, 26. Oktober, Deutschlandpremiere im Großen Sendesaal des rbb. Volker Kutscher gestaltet den Abend mit musikalischen Gästen: dem Trio Jörg Brinkmann, Roman & Julian Wasserfuhr. Die Auszüge aus „Rath“ wird Fritzi Haberlandt lesen. Es moderiert Thomas Böhm. radioeins überträgt live von 19.00 bis 21.00 Uhr.
Die ersten Podcast-Episoden in der Übersicht
Folge 1, online am 26. September
1929: Blutmai – Bürgerkrieg auf den Straßen Berlins
Im Jahr 1929 werden auf dem Alexanderplatz Pornobilder verkauft, die Nazi-Zeitung „Der Völkische Beobachter“ erscheint erstmals in Berlin und in Volker Kutschers Roman „Der nasse Fisch“ kommt der traumatisierte Kommissar Gereon Rath nach Berlin und gerät mitten in den „Blutmai“. Aber was hat die Menschen damals auf die Straße getrieben? Warum schießen Polizisten auf unschuldige Demonstranten? Welche Rolle nehmen mittlerweile die Nazis in der Hauptstadt ein? Volker Kutscher und Thomas Böhm begeben sich in eine Zeit, in der die meisten noch nicht wissen, dass die Goldenen Zwanziger vorbei sind und in der das Misstrauen in die Politik, die Polizei und zu den Mitmenschen wächst.
Folge 2, online am 3. Oktober
1930: Verehrung – Echte und falsche Helden
Im Jahr 1930 entwickelt sich der Stummfilm zum Tonfilm, bei der Reichstagswahl im September wird die NSDAP zweitstärkste Partei und in Volker Kutschers Roman „Der stumme Tod“ treibt ein Serienmörder sein Unwesen in der Filmwelt. Der Chef der Berliner Mordkommission Ernst Gennat modernisiert die Polizeiarbeit. Wie wurde er zum ersten Mordkommissar Deutschlands? Und inwiefern revolutionierte er die Kriminalistik? Außerdem sprechen Kutscher und Böhm über die Propaganda der Nazis: Angefangen mit der Mythologisierung des SA-Mannes Horst Wessels bis hin zu Joseph Goebbels, der den Führerkult um Adolf Hitler schuf. Fakten werden verschwiegen, Lügen verbreitet. Die stabile Republik ist Vergangenheit.
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Quelle: ots