Casablanca (ots) –
Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben in Marokko sind nach Angaben der SOS-Kinderdörfer immer noch zahlreiche Menschen auf Hilfe angewiesen. Viele Familien leben weiterhin in Notlagern oder provisorischen Unterkünften, es mangelt ihnen an der Grundversorgung.
Bei dem Beben am 8. September 2023 waren über 3000 Menschen ums Leben gekommen und über 500.000 Menschen haben ihr Zuhause verloren, darunter zahlreiche Kinder. 60.000 Häuser sind zerstört worden sowie mindestens 530 Schulen – mit massiven Auswirkungen auf die Bildung von 100.000 Kindern. „Alles lag in Trümmern, die Straßen waren abgeschnitten, Kinder waren alleingelassen, es war furchtbar“, sagt Samya ElMousti, Nationale Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Marokko.
Die SOS-Kinderdörfer leisteten unmittelbar nach dem Erdbeben Nothilfe. „Unser Team arbeitete unermüdlich“, sagt ElMousti. Dank ihrer jahrzehntelangen Präsenz in Marokko gelang es der Hilfsorganisation, die betroffenen Kinder und Familien schnell zu erreichen und effektiv zu helfen: Insgesamt 27.000 Kinder sowie über 9000 Erwachsene wurden unter anderem mit Unterkunft, Nahrungsmitteln, Medikamenten, Kleidung, Zugang zu Wasser und psychologischer Ersthilfe unterstützt.
„Wir hören die Menschen wieder lachen.“
„In der zweiten Phase, ab Beginn dieses Jahrs, begleiten wir die betroffenen Kinder und Familien beim Wiederaufbau“, sagt ElMousti. Die SOS-Kinderdörfer bauten Brunnen, richteten modulare Klassenzimmer für über 7000 Kinder ein, führten Bildungs- und Digitalisierungskurse durch, unterstützten über 10.000 Kinder und Erwachsene mit psychologischer Hilfe und halfen fast 600 Familien bei der Neugründung ihrer Existenz. Gemeinsam mit Partnern wurden Schulen renoviert.
Auch, wenn noch viel getan werden muss, ist ElMousti vorsichtig optimistisch. Sie sagt: „Wir hören die Menschen wieder lachen, sie beginnen, wieder Vertrauen zu fassen und kehren langsam zu ihrem Alltag zurück.“
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Boris Breyer
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