Baden-Baden (ots) –
rbb Produktion gewinnt internationale Auszeichnung in der Kategorie Musik / Verleihung am 4.10.2024 in Turin
Das Hörspiel „Exzess – Eine Techno Oper“ (rbb) von Autor Noam Brusilovsky und Komponist Tobias Purfürst ist mit dem diesjährigen Prix Italia in der Kategorie Musik ausgezeichnet worden. Die doku-fiktionale Techno-Oper thematisiert die Clubkultur und das Sterben im Exzess und zeichnet sich durch ihr innovatives Sounddesign aus. Der Preis wurde am Freitag in Turin übergeben.
„Exzess – Eine Techno Oper“
Das Hörspiel ist eine doku-fiktionale Techno-Oper über das Sterben im Exzess, Clubkultur und den Tod auf der Opernbühne. Jess und Brian wollen auf ihrer Weltreise unbedingt in Berlins legendärsten Techno-Club – entgrenztes Feiern, Freiheit, Ekstase. Doch für Jess endet die Nacht nach einer Überdosis tödlich. Die wahre Begebenheit des Todesfalls einer Clubbesucherin wird zu einem technoiden Epos und wie in zahlreichen berühmten Sterbe-Arien aus der klassischen Oper singt auch die Protagonistin zu dem ununterbrochenen Technoset ihre tragische ‚Aria Finale‘. Das Gewinnerstück des rbb steht in der ARD Audiothek (https://www.ardaudiothek.de/episode/das-berlin-hoerspiel/exzess/rbb/94801522/) zum Anhören bereit.
Begründung der Jury
Die Jury begründete ihre Entscheidung: „Ein innovatives, mutiges und kühnes Programm mit unglaublichem Sounddesign – und ein neues Genre? Die Programmmacher nannten es eine Techno-Oper, aber wir glauben, dass es eigentlich ein neues Genre ist. Diese ‚operamentary‘ demonstriert die wahre Kunst des Radios mit ihrer gelungenen Kombination aus leidenschaftlichem, tabubrechendem Geschichtenerzählen, Aktualität und brandneuer Musikkomposition. ‚Exzess‘ bot exklusiven VIP-Zugang zu einer Clubbing-Unterwelt, über die manche Leute mehr wissen wollen, aber vielleicht zu viel Angst haben, um mehr herauszufinden. Diese Techno-Oper bot eine sofort zugängliche Tür zu einer alternativen Welt und Lebensweise. Die Jury war sich in ihrer Entscheidung einig: ‚Exzess‘ enthielt trotz eines winzigen Teams eine erstaunliche Tiefe der Arbeit. Es griff Tabuthemen auf – Drogenkonsum, Sexualität, ‚alternative‘ Lebensstile – und wich dem üblichen Weg der Moral aus, den diese Art von Programm manchmal beschreitet. Vielmehr wurde die ‚Moral‘ aufgewertet, indem sie mit eindringlichem Sounddesign und dramatischer neuer Musik kombiniert wurde, was nach Ansicht des Radio- und Musikgremiums diese ‚operamentary‘ zu echter Radiokunst macht.“
Die Autoren
Noam Brusilovsky ist Hörspiel- und Theatermacher. Er studierte Regie an der HfS „Ernst Busch“ und gewann schon zahlreiche Preise mit seinen Hörspielen für verschiedene Sender der ARD. Tobias Purfürst ist Musikproduzent, Komponist und Klangkünstler. Er studierte Klavier und arbeitet in verschiedenen musikalischen Richtungen.
Bedeutendste internationale Auszeichnung für Radio, Fernsehen und Internet
Der Prix Italia gilt als älteste und bedeutendste internationale Auszeichnung für Radio, Fernsehen und Internet. Der internationale Wettbewerb wurde 1948 gegründet, zunächst nur für das Radio. 1957 kam das Fernsehen dazu, und 1998 schließlich auch Web-Projekte. Öffentlich-rechtliche und private Radio- und Fernsehsender aus 45 Ländern sind Partner und ständige Mitglieder des Prix Italia. Die Organisation und Geschäftsführung liegen bei der italienischen Rundfunkanstalt RAI. Der 76. Prix Italia fand vom 1. bis 4. Oktober 2024 unter dem Titel „Loud and Clear“ in Turin statt. Das Sekretariat für die Einreichungen des ARD Hörfunks liegt beim Südwestrundfunk in Baden-Baden und in der Verantwortung von SWR Kulturchef Wolfgang Gushurst.
Fotos unter ARD-foto.de (https://www.ard-foto.de/)
Weitere Informationen unter: https://www.rai.it/prixitalia/ und http://swr.li/prix-italia-exzess-oper
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Quelle: ots