München (ots) –
Bei den Olympischen Spielen in Paris haben die weltbesten Reiter wieder einmal gezeigt, was mentaler Fokus und grandiose Technik ausmachen. Während die meisten Reiter zu Hause vor dem Fernseher saßen und mitfieberten, sahen sie vielleicht auch ihre eigenen Probleme auf dem Platz widergespiegelt: Die Nerven versagen, das Pferd reagiert nicht wie gewohnt, und am Ende bleibt der Erfolg aus.
Gerade bei einem so großen Event wie Olympia sieht man deutlich, wie wichtig mentale Stärke ist. Die Ansätze, wie Olympiareiter unter Druck ihre Leistung abrufen, sind für jeden Reiter wertvoll. Es geht darum, den Kopf freizubekommen und mit Selbstvertrauen in die Prüfung zu gehen. Was man aus den Olympischen Spielen für die eigenen Turniere mitnehmen sollte, verrät dieser Beitrag.
Eigenständigkeit und mentale Stärke
Eigenständigkeit und mentale Stärke gehören im Reitsport zu den grundlegenden Fähigkeiten, um sowohl im Training als auch in Prüfungen erfolgreich zu performen. Natürlich ist es absolut richtig, gemeinsam mit dem Trainer ein Konzept zu erarbeiten und dieses dann durchzuziehen. Aber am Ende des Tages steht man in der Prüfung alleine da – das wird häufig unterschätzt, was nicht selten dazu führt, dass der Fokus im Training zu stark auf die externe Anleitung gelegt wird. Daher ist es für den Turniererfolg wichtig, eine sinnvolle Balance zwischen Hilfestellung und der Förderung von mehr Eigenständigkeit zu entwickeln.
Ein typisches Beispiel ist der Springsport: Oft ist es der Trainer, der während des Trainings entscheidet, ob ein weiterer Sprung absolviert wird. Doch eigentlich sollte die Entscheidung beim Reiter selbst liegen. Im Spitzensport ist das auch der Fall – dort lassen sich die Athleten nicht reinreden: Ein Profireiter, der feststellt, dass ein weiterer Sprung nicht notwendig ist, wird diesen nicht mehr machen. Doch auch Amateurreiter können davon profitieren, eigenständig zu handeln, bei sich zu bleiben und ihr eigenes Ding durchzuziehen.
Eine innere Struktur entwickeln
Um ihren eigenen Weg zu finden, brauchen Reiter eine stabile innere Ruhe und Struktur. Zahlreiche Reiter im Amateurbereich verfügen über keine ausreichende Struktur, sei es in der mentalen Vorbereitung oder in der praktischen Umsetzung. Struktur bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur, klare Abläufe und Routinen zu entwickeln, sondern auch, eine innere Festigkeit zu erlangen, die es ermöglicht, Entscheidungen unabhängig von der Meinung des Trainers zu treffen. Ohne diese innere Struktur besteht die Gefahr, sich beeinflussen zu lassen. In solchen Situationen fehlt das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit, was dazu führen kann, dass Entscheidungen von außen bestimmt werden.
Ein häufiges Beispiel im Springsport ist das Thema Distanzen. Dabei handelt es sich um zwei aufeinanderfolgende Sprünge, zwischen denen mehrere Galoppsprünge liegen. Der Reiter entscheidet sich möglicherweise nach sorgfältiger Abwägung für eine bestimmte Anzahl von Galoppsprüngen zwischen zwei Sprüngen. Diese Entscheidung basiert auf seiner Kenntnis der individuellen Fähigkeiten seines Pferdes – je nachdem, ob es einen großen oder kleinen Galopp hat.
Kommt jedoch von außen der Hinweis, dass eine andere Anzahl von Galoppsprüngen besser wäre, geraten viele Reiter ins Wanken. Das Ergebnis ist häufig, dass weder die ursprünglich geplante Distanz noch die neu vorgeschlagene Variante korrekt umgesetzt wird, wodurch in der Prüfungssituation Fehler vorprogrammiert sind. Hier zeigt sich, wie entscheidend es ist, dass der Reiter auf seine eigenen Entscheidungen vertraut und sich nicht von außen verunsichern lässt. Denn letztlich kennt niemand das Pferd und die eigenen Fähigkeiten besser als der Reiter selbst.
Antizipation: Bewusst Lösungsansätze entwickeln
Etliche Reiter neigen dazu, sich über mögliche Probleme den Kopf zu zerbrechen, ohne dabei konkrete Lösungen zu entwickeln. Dieses Gedankenkarussell führt aber nicht weiter, sondern blockiert den Reiter in seiner Handlungsfähigkeit. Ein herausfordernder Sprung, etwa mit einer auffälligen Planke oder einem ungewöhnlichen Unterbau, birgt die Gefahr, dass das Pferd anders reagiert als geplant. Derartige Hindernisse sollten also keinesfalls ignoriert werden; stattdessen hilft es, wenn Reiter sich bereits vor dem Turnier damit auseinandersetzen, wie sie mit dieser Situation umgehen.
Indem mögliche Herausforderungen antizipiert und Lösungen entwickelt werden, lässt sich das Risiko eines Kontrollverlustes minimieren. Der Druck in Prüfungssituationen ist enorm – vor allem, wenn emotionale Faktoren hinzukommen. In solchen Momenten stoßen selbst erfahrene Reiter an ihre Grenzen, wenn es ihnen an mentaler Stärke und innerer Stabilität mangelt. Diese innere Stärke kommt aber nicht über Nacht, sondern muss erarbeitet werden.
Über Vanessa Klett:
Vanessa Klett ist Mental-Coach für Reitsportler und hilft ihnen dabei, sowohl im Training als auch auf dem Turnier Bestleistungen abzurufen. Da sie selbst Reiterin ist, kennt sie die Herausforderungen unter Reitern: Ängste, negative Gedanken, Selbstzweifel und hoher Leistungsdruck. All das hindert Reitsportler daran, zu performen und bremst sie aus. Vanessa Klett macht sie in ihrem Coaching zu starken Reitern, die nach vorne gehen und ihr Ding selbstbewusst durchziehen. Mehr Informationen unter: https://vanessaklett.de/
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