Wien (ots) –
„Österreichs Journalist:in“ zeichnet Roland Weißmann als „Medienmanager des Jahres“ aus. „Der Generaldirektor des ORF steuert das größte Medienunternehmen des Landes geschickt durch die Untiefen zwischen Politik und Konkurrenz“, begründet Georg Taitl, Chefredakteur und Herausgeber von „Österreichs Journalist:in“, die diesjährige Wahl.
10 Punkte, die für Roland Weißmann sprechen
1. Durch seine gleichrangige persönliche Erfahrung als Journalist, in der Finanzdirektion und mit der TV-Produktion hat er ein außergewöhnliches ganzheitliches Gesamtverständnis des Unternehmens.
2. Während die parteipolitischen Angriffe und Konkurrenzkampagnen in der Öffentlichkeit immer massiver wurden, legte er im Haus wichtige Schienen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit.
3. Die Entwicklung der Unternehmensstrategie „ORF 2030“ als partizipatives Projekt unter Beteiligung der halben Mitarbeiterschaft gibt ein starkes Signal für das große Vertrauen in das eigene Personal.
4. Mit der Ablöse des 1976 entstandenen Redaktionsstatuts durch eine lange überfällige, zeitgemäße Neufassung setzte er schon zum Start den Kurs auf Mitbestimmung vor allem der Journalisten.
5. Bei den Verhandlungen zum neuen ORF-Gesetz erwies er sich als geschickter Taktiker hinter den Kulissen. Im Abgleich mit Verlegern und Privatsendern hat er das Bestmögliche für den ORF erzielt.
6. Mit dem Ethik-Kodex gibt es eine Richtschnur, die aus dem Ruder gelaufene Nebentätigkeiten einschränkt. Das ist auch ein Instrument gegen die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Unternehmen.
7. Die gleichzeitige Veröffentlichung des gesetzlich vorgeschriebenen Transparenzberichts mit dem Ethik-Kodex war ein kommunikativer Coup: Interne Gerechtigkeitsfrage kontra externen Pranger.
8. Die öffentlichen Personalaffären – von Schrom bis Ziegler – wurden ohne größere Schäden am Haus überstanden. Die neu installierte, unabhängige, weisungsfreie Compliance-Stelle hilft dabei.
9. Kooperation trotz Konkurrenz wurde konkret durch Mitmachen des ORF beim Streamer Joyn und Beteiligung am Radio-Player. Auch das Verhältnis zu den Verlegern entspannt sich langsam wieder.
10. Das 2023 angekündigte Sparpaket von rund 320 Millionen Euro wird von der Öffentlichkeit kaum beachtet, aber unauffällig umgesetzt. Bis 2026 sind jährlich Einsparungen von 80 Millionen geplant.
Die Auszeichnung wird jährlich an eine Führungskraft im österreichischen Medienmanagement vergeben, die durch ihre Tätigkeit die Grundlage für Journalismus fördert und damit zugleich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet. „Guter Journalismus braucht zwingend gutes Management – gerade jetzt in diesen fordernden Zeiten. Das wollen wir mit dieser Auszeichnung deutlich machen und zugleich die Arbeit eines außergewöhnlichen Medienmanagers wertschätzen“, erklärt Georg Taitl.
Vita Roland Weißmann
Der 56-Jährige stammt aus Oberösterreich und studierte Publizistik und Geschichte in Wien. Er absolvierte Volontariate bei Zeitungen und verfasste die Diplomarbeit „Journalistische Darstellungsformen in österreichischen Printmedien: ein Vergleich zwischen herrschender Lehre und Praxis“. In ihrem Erscheinungsjahr 1995 begann er als Journalist im ORF-Landesstudio Niederösterreich, wechselte 1998 beim flächendeckenden Start der Privatradios zu Ö3, 2000 in die zentrale Radio- Nachrichtenredaktion und 2003 retour nach St. Pölten als Wortchef von Radio Niederösterreich und später Leiter von „Niederösterreich heute“. 2010 folgte der Sprung zum Büroleiter in der ORF-Finanzdirektion, 2012 zum Chefproducer und TV-Finanzchef. Seit 2022 ist er Generaldirektor
Die bisher Ausgezeichneten
2003: Horst Pirker, Styria
2004: Harald Knabl, „NÖN“
2005: Eva Dichand, „Heute“
2006: Oliver Voigt, News-Verlag
2007: Wolfgang Vyslozil, APA
2008: –
2009: Reinhold Gmeinbauer, „Presse“
2010: Horst Pirker, Styria
2011: Gerlinde Hinterleitner, standard.at
2012: Rudolf A. Cuturi, „OÖN“
2013: Markus Breitenecker, Puls 4
2014: Peter Kropsch, APA
2015: Alexander Wrabetz, ORF
2016: Gerhard Riedler, Mediaprint, „Kronen Zeitung“
2017: Markus Breitenecker, Puls 4
2018: Clemens Pig, APA
2019: Gerold Riedmann, „VN“
2020: Markus Mair, Styria
2021: Herwig Langanger, Rainer Nowak, „Die Presse“
2022: Gerhard Valeskini, „Kronen Zeitung“
2023: Maximilian Dasch, „Salzburger Nachrichten“
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Quelle: ots