Bonn/Berlin (ots) –
Lebensmittel gehören nicht in den Müll – da sind sich die meisten einig. Dennoch landen in Deutschland jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne, 60 Prozent davon in privaten Haushalten. Die Gründe: Lebensmittel werden vergessen, der Appetit wird falsch eingeschätzt oder Pläne ändern sich kurzfristig. Dabei lassen sich Lebensmittelabfälle oft ganz einfach vermeiden – durch gute Planung, richtiges Lagern und kreatives Verwerten von Resten.
Tipp 1: Gut planen
Am häufigsten werden Lebensmittel weggeworfen, weil mehr eingekauft wurde, als tatsächlich verbraucht wird. Der Überblick über die Vorräte im Kühlschrank oder in den Regalen geht dabei schnell verloren. Die Folge: Lebensmittel verderben. Eine gute Einkaufsplanung kann Abhilfe schaffen: Wer vorab eine Liste erstellt, kauft gezielter ein und vermeidet unnötige Käufe. Der Portionsplaner der Verbraucherzentrale (https://www.verbraucherzentrale.de/portionsplaner) hilft dabei, die passenden Mengen für den individuellen Bedarf zu ermitteln. Zusätzlich unterstützt der kostenlose Einkaufszettel-Block (https://www.ble-medienservice.de/notizblock.html)von „Zu gut für die Tonne!“.
Tipp 2: Passend lagern
Die richtige Lagerung von Lebensmitteln ist entscheidend, um Geschmack und Frische zu bewahren. Brot wird am besten bei Raumtemperatur in einem Brottopf oder -kasten gelagert, um Schimmel zu vermeiden. Milchprodukte sind gut verpackt im mittleren Kühlschrankfach am besten aufgehoben. Frisches Fleisch und frischer Fisch verderben schnell und gehören direkt nach dem Einkauf in das Kühlschrankfach über dem Gemüsefach. Nudeln hingegen sind bei richtiger Lagerung jahrelang haltbar. Sie sind am besten dicht verpackt im Trockenen und Dunklen aufgehoben. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten haben unterschiedliche Lagerbedürfnisse: Viele Sorten sollten gekühlt werden, andere bleiben auch bei Raumtemperatur frisch. Heimisches wie Heidelbeeren oder Kirschen gehören in den Kühlschrank. Zitrusfrüchte und Exoten wie Mango bleiben draußen. Ausnahmen: Feige und Kiwi. Und nicht zuletzt sind einige Lebensmittel wie Kartoffeln und Zwiebeln länger haltbar, wenn sie getrennt voneinander gelagert (https://www.zugutfuerdietonne.de/tipps-fuer-zu-hause/richtig-lagern) werden.
Tipp 3: Restlos genießen
Bleibt nach dem Essen etwas übrig, so muss das nicht in den Müll. Denn Reste können häufig noch verwendet werden. Die Zu gut für die Tonne!-App bietet zahlreiche kreative Rezepte zur Resteverwertung: von Pancakes über die Ingwer-Möhrencremesuppe (https://zugutfuerdietonne.app/rezept/ec2621df-471c-4ef7-8322-8f00436cae92) bis hin zur portugiesischen Frittata (https://zugutfuerdietonne.app/rezept/b94bd007-21f0-4d7c-9b5a-668825e7ddfe). Für Bananen-Pancakes (https://zugutfuerdietonne.app/rezept/339c7a8c-1f02-478a-8890-1e292eb2e4a5) eignen sich zum Beispiel übriggebliebene Bananen und Eier. Dazu werden einfach zwei Bananen zu Mus zerdrückt, zwei Eier untergerührt und portionsweise in der Pfanne mit Öl angebraten – fertig! So werden nicht nur Lebensmittel gerettet, sondern auch wertvolle Ressourcen geschont.
All diese und weitere Tipps sind in der Zu gut für die Tonne!-Broschüre zusammengefasst. Noch mehr Infos gibt es hier (https://www.zugutfuerdietonne.de/).
Hintergrund
Zu gut für die Tonne!
Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, rund 6,3 Millionen Tonnen davon waren es 2022 allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie z. B. Obst- und Nussschalen, Kaffeesatz und Knochen. Wie Verbraucher:innen die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012 auf.
Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) neben den privaten Haushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Dazu ist das BMEL mit den Wirtschaftsbeteiligten im stetigen Austausch. Ein Pakt gegen Lebensmittelverschwendung mit dem Handel und eine Zielvereinbarung für die Außer-Haus-Verpflegung wurden bereits abgeschlossen. Parallel prüft das BMEL gesetzliche Maßnahmen für die Erleichterung von Lebensmittelspenden und setzt sich auf EU-Ebene für verbindliche Reduzierungsziele bei Lebensmittelabfällen ein.
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Quelle: ots