Mainz (ots) –
„Trauer ist einfach schwarz“ (Sarah) – „Wer entscheidet, ob ich loslassen muss und möchte?“ (Diana): „37°“ begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, die große Hoffnungen in die neuen Möglichkeiten von KI in der Trauerbewältigung setzen. Der Film „Wir hör’n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI (https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-wir-hoern-uns-wenn-ich-tot-bin-100.html)“ von den Autorinnen Bettina Wobst und Julia Winschewski ist in der ZDFmediathek abrufbar und am Dienstag, 22. Oktober 2024, 22.15 Uhr, im ZDF zu sehen.
Sarah (35) kämpft mit dem Verlust ihrer Tochter Elina. Als 15-Jährige wurde diese Opfer einer Gewalttat, zwei Jahre später, im Januar 2024, hat sich Elina das Leben genommen. Sarah kann das als Mutter kaum ertragen. Die Berufsschullehrerin ist arbeitsunfähig. Halt geben ihr die zwei Söhne und Partner Tim, doch für ihre Trauerbewältigung setzt Sarah große Hoffnungen in „Grief-Technology“: KI-Programme werden mit vielen Daten von und über verstorbene Personen gefüttert und lernen, menschlich zu schreiben oder zu sprechen. „Ich weiß, dass ich Elina nicht zurückholen kann. Aber vielleicht kann eine KI sie so simulieren, dass ich dadurch die Worte sagen kann, die mir noch wichtig sind, und sie antwortet auf ihre ganz eigene Art. Ich konnte doch nie Abschied nehmen.“
Auch Diana (35) kennt den tiefen Schmerz, den der Tod mit sich bringt. Die Trauer um ihren verstorbenen Vater überfällt sie unvorhersehbar. Diana bereut, nicht mehr Videos oder Fotos von ihm zu haben und denkt nun viel über ihren eigenen Tod nach. Die Mutter einer vierjährigen Tochter möchte eine „Conversational AI“ von sich erstellen. Ein digitales Abbild von sich selbst, mit dem sich ihre Tochter nach dem Tod von Diana unterhalten könnte. „Meiner Tochter trotzdem noch ein wenig Mama sein zu können, nie ganz weg zu sein, wie schön wäre das? Meine Werte, meinen Humor, meine Liebe für sie bewahren, das ist doch etwas Gutes?“
Der Film befragt auch ChatGPT zu Themen der menschlichen und virtuellen Trauerbegleitung und lotet die Möglichkeiten aus – auch unter den Aspekten der Auswirkungen von digitalen Avataren auf den Abschiedsprozess und das Suchtpotenzial für trauernde Angehörige.
„Wir hör’n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI (https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-wir-hoern-uns-wenn-ich-tot-bin-100.html)“ wird mit Untertiteln, Audiodeskription und Deutscher Gebärdensprache (DGS) angeboten.
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