Berlin (ots) –
Vom 4. bis zum 12. Oktober zeigt das Human Rights Film Festival Berlin insgesamt 25 Dokumentarfilme rund um die Themen Demokratie, Menschenrechte und Pressefreiheit. Democracy Noir von Connie Field eröffnet am 4. Oktober das Festival. Zahlreiche Filmemacher*innen, Protagonist*innen und Aktivist*innen kommen nach Berlin, um mit dem Publikum zu diskutieren. Das Gesamtprogramm ist jetzt erschienen, Tickets sind ab sofort erhältlich.
„Wir freuen uns, in diesem Jahr ein herausragendes Programm präsentieren zu können mit Filmen, die Themen wie Demokratieverlust, Menschenrechtsverstöße und Pressefreiheit aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Ein besonderes Augenmerk richten wir in diesem Jahr auch auf Europa. Denn Humanität, so der Leitfaden des diesjährigen Festivals, beginnt vor unserer eigenen Haustür“, erläutert Jan Sebastian Friedrich-Rust, der das Human Rights Film Festival Berlin gemeinsam mit Lydia Spiesberger leitet. Spiesberger ergänzt: „Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit sind leider auch in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr. Filme haben die Kraft, auf Missstände aufmerksam zu machen, Menschen zu bewegen und Impulse für eine bessere Welt zu geben.“
Demokratie in Gefahr
Weltweit gewinnen rechtspopulistische Bewegungen zunehmend an Einfluss und untergraben damit fundamentale Werte wie Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit. Auch vor unserer Haustür. Der Eröffnungsfilm Democracy Noir von Emmy-Preisträgerin Connie Field verdeutlicht am Beispiel Ungarns, wie autoritäre Kräfte demokratische Institutionen zielgerichtet aushöhlen. Im Mittelpunkt des Films stehen drei Frauen, die sich entschlossen gegen diese Entwicklungen stellen und für eine demokratische und freie Gesellschaft kämpfen. Die Regisseurin Connie Field und Protagonistin Babett Oroszi werden anwesend sein.
In An Hour from the Middle of Nowherebegleitet das Regieduo Ole Elfenkaemper und Kathrin Seward den spätberufenen Anwalt Marty Rosenbluth dabei, Menschen zu vertreten, die im größten US-amerikanischen Immigration Detention Center festsitzen. Die Zustände dort sind kaum von US-amerikanischen Gefängnissen zu unterscheiden. Der Film feiert seine Berlinpremiere im Anschluss an die Preisverleihung am 11. Oktober; das Regieduo und Protagonist Marty Rosenbluth werden anwesend sein.
In Drawing a Line lernen wir die Illustratorin Rachita Taneja kennen, die sich mit ihren politischen Comics für Kunst- und Meinungsfreiheit und gegen den Hass und Demokratieverlust in Indien einsetzt. Forest von Regisseurin Lidia Duda zeigt, wie das Zuhause einer Familie an der polnischen Grenze zu Belarus in den Mittelpunkt europäischer Fluchtpolitik rückt. Auch Regisseur und Fotograf Jean-Baptiste Bonnet greift das Thema Flucht in seinem Film Save our Souls auf. In seinen Aufnahmen begleitet er Asylsuchende und Seenotretter*innen auf dem Rettungsschiff „Ocean Viking“.
In diesem Jahr jährt sich der Völkermord an den Jesid*innen zum zehnten Mal. Mediha (Deutschlandpremiere) von Hasan Oswald ist ein dokumentarischer Film und zugleich ein Videotagebuch der jungen Jesidin Mediha, die auf diese Weise das Trauma der Verschleppung durch den sogenannten „Islamischen Staat“ und die erlebte sexualisierte Gewalt verarbeitet. Aktivistin und Dokumentarfilmerin Düzen Tekkal von HÁWAR.help und Co-Regisseur David Körzdörfer stellen mit Bemal – Heimatlos einen weiteren Film zu dem Thema vor, der auch die Frage nach der deutschen Verantwortung reflektiert.
We won´t shut up, a film for Freedom zeigt die Folgen eines Gesetzes zur Terrorismusbekämpfung für die Kunst- und Meinungsfreiheit in Spanien: Drei katalanische Rapper wurden wegen politischer Aussagen in ihren Texten zu Haftstrafen verurteilt. Prominente Musiker*innen wie Ana Tijoux unterstützen den Protest und interpretieren die Texte neu. Adriano Galante, Produzent, Co-Autor uns selbst Musiker, kommt zum Screening nach Berlin.
Our Land, Our Freedom von Zippy Kimundu und Meena Nanji erzählt eine alternative Kolonialgeschichte Kenias. Wanjugu Kimathis Suche nach den sterblichen Überresten ihres Vaters wird zu einer Untersuchung über die Gräueltaten der britischen Kolonialzeit, die Hunderttausende Kenianer*innen in die Armut trieben.
Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis
Auch in diesem Jahr haben sieben Filme die Chance, den renommierten Willy-Brandt- Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte zu gewinnen. Der Preis, gestiftet von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, ist mit 3.000 Euro dotiert. Die internationale Jury vergibt diese Auszeichnung jährlich an einen Wettbewerbsfilm für herausragende künstlerische und inhaltliche Leistungen.
Um den Perspektiven junger Menschen Gehör zu verschaffen, wird darüber hinaus auch in diesem Jahr ein Preis der Jugendjury verliehen. Auch die Zuschauer*innen können mitmachen und für ihren favorisierten Film abstimmen. Der Film mit den meisten Stimmen erhält den Audience Award.
Das vollständige Programm des Festivals ist hier veröffentlicht: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de/programm-2024
Hinweis an die Redaktionen: Für Interviewanfragen mit der Festivalleitung, dem Schirmherrn Can Dündar oder den Regisseur*innen und Protagonist*innen der Filme sowie für elektronische Pressekits und Screener wenden Sie sich bitte an [email protected]
Über das Human Rights Film Festival Berlin
Das Human Rights Film Festival Berlin wurde 2018 von Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger, ins Leben gerufen. Heute gilt es als wichtigstes deutsches Menschenrechtsfilmfestival mit internationaler Ausstrahlung. Das Filmfestival zeigt Filme aus aller Welt, die auf eindrucksvolle Weise von Menschenrechtsverletzungen und dem Widerstand dagegen erzählen. Mit einem umfassenden Begleitprogramm bietet das Festival zudem eine einzigartige Plattform für den Austausch und die Vernetzung zwischen NGOs, Filmschaffenden, Aktivist*innen, Politik und dem Publikum. Prominente Menschenrechtler*innen, Politiker*innen und Künstler*innen wie Ai Weiwei, Nadia Murad, Filippo Grandi, Loujain al-Hathloul, Gesine Schwan und Enissa Amani haben in den vergangenen Jahren die Schirmherrschaft übernommen.
Das Human Rights Film Festival Berlin 2024 findet vom 4.-12. Oktober statt und wird von Aktion gegen den Hunger in Partnerschaft mit Reporter ohne Grenzen, die sich für Presse- und Informationsfreiheit weltweit einsetzen, ausgerichtet.
Pressekontakt:
Vassilios Saroglou / Markus Winkler
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Quelle: ots