Dachau (ots) –
Mit dem Zug nach Paris, mit dem Boot nach Luxor, mit dem Auto durch Algerien: Die drei Hauptkünstler:innen der Künstlerkolonie Solingen Erwin Bowien (1899-1972), Bettina Heinen-Ayech (1937-2020) und Amud Uwe Millies (1932-2008) waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Welt unterwegs, um Städte, Landschaften und Alltagsszenen festzuhalten. Doch immer wieder kehrten sie nach Solingen zurück, um dort zu leben und zu arbeiten. Sie sahen sich in der Tradition der „Landschafter“, der Künstler:innen, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus den Städten in die Natur hinaus gingen, um dort die Landschaft „plein air“ zu malen.
Die Solinger Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ gründete sich in den 1920er Jahren als Treffpunkt für Maler:innen, Literat:innen und Intellektuelle und blieb bis zum Tod der letzten Künstlerkolonistin Bettina Heinen-Ayech ein Ort für künstlerischen und kulturellen Austausch. Darüber hinaus steht sie auch für internationalen Dialog und Völkerverständigung – was in unseren Zeiten nur immer wichtiger wird.
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Es freut mich sehr, dass die in den 1920er Jahren in Solingen gegründete Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ im Winter 2024/25 Thema einer Sonderausstellung in der Gemäldegalerie Dachau ist. Die Werke der Künstler Erwin Bowien, Bettina Heinen-Ayech und Amud Uwe Millies verdienen es, auch Menschen jenseits von Nordrhein-Westfalen gezeigt zu werden. Der Titel der Ausstellung „In der Welt unterwegs – Die Solinger Künstlerkolonie“ verdeutlicht, dass alle drei Künstler auf ihren Reisen im In- und Ausland eine Vielzahl von Eindrücken gesammelt haben, die in ihr künstlerisches Schaffen eingeflossen sind. Diese Offenheit für neue Impulse und die Bereitschaft zum kulturellen Austausch spiegeln sich in ihren Arbeiten wider und stehen als Ausdruck eines weltoffenen und dialogorientierten Kunstverständnisses. Ich wünsche Ihnen viel Freude, großen Genuss und eine anregende Zeit in der Ausstellung!“
Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen: „Ich bin stolz, dass unsere Stadt mit der Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ eine so starke Botschafterin hat. Nicht erst seit der Aufnahme der Künstlerkolonie in die „Impressionisms Routes“ des Europarats sowie in die Europäische Vereinigung der Künstlerkolonien, lädt dieser Ort Kunstinteressierte aus dem In- und Ausland zu einer kunsthistorischen Entdeckungsreise nach Solingen ein.“
Entgegen dem Trend der zeitgenössischen Kunst zur Abstraktion malten die Künstler:innen des „Schwarzen Hauses“ gegenständlich und sahen sich in der Tradition der „Plein-air“ Malerei und der Künstlerkolonien der Jahrhundertwende. Neben dem Fixpunkt Solingen und dem Bergischen Land sind die Bilder der Solinger Künstlerkolonie geprägt von zahlreichen Reisen und Lebenserfahrungen. Sie reisten viel gemeinsam und malten, was sie sahen, Orte, Landschaften und Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen. Menschlich und freundschaftlich eng verbunden, zeigt ihr künstlerischer Stil doch jeweils sehr individuelle und prägnante Ausdrucksweisen, von pastos aufgetragener Ölmalerei und farbintensiven, expressiven Aquarellen über transluzente Ölbilder bis hin zu zarten Pastellen und schnellen Zeichnungen.
Sie reisten viel gemeinsam und malten, was sie vor sich sahen, Orte, Landschaften und Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen. Freundschaftlich eng verbunden, offenbart jedoch ihr künstlerischer Stil jeweils höchst individuelle und prägnante Ausdrucksweisen, von pastos aufgetragener Ölmalerei und expressiver Aquarellmalerei mit intensiven Farben über durchscheinende Ölmalerei bis hin zu zarten Pastellen und schnellen Zeichnungen.
Die Ausstellung „In der Welt unterwegs – Die Künstlerkolonie Solingen“ präsentiert zahlreiche Werke der drei Protagonist:innen und ihren Blick auf die Welt. Als Chronist:innen ihrer Zeit hielten sie Ansichten fest, die möglicherweise heute so gar nicht mehr vorzufinden sind – wie etwa eine nahezu autofreie Straße am Arc de Triomphe in Paris.
Besuchen Sie eine besondere Ausstellung vom 31. Oktober 2024 bis 27. April 2025 in der Gemäldegalerie Dachau, Konrad-Adenauer-Straße 3, 85221 Dachau, www.dachauer-galerien-museen.de, Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 11 – 17 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 13 – 17 Uhr.
Pressekontakt:
Bettina Heinen-Ayech Foundation, Dr. Haroun Ayech, +49 (0)151 42221142,
[email protected], www.bettina-heinen-ayech-foundation.com
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Quelle: ots